Varianz im Leben

Zahlreiche Blog-Leser haben sich ja im Artikel, wo ich sage, dass bei PokerStars kein Betrug stattfindet, gemeldet. Anhand der Reaktionen – und meinen eigenen Erlebnissen beim Pokern – bin ich weiterhin der Meinung, dass Pokerspieler nicht mit der Varianz bei Texas Hold’em umgehen können. Hat man ein paarmal Pech, dann sucht man einen Schuldigen (den Pokerraum halt) und behauptet, man werde betrogen. Dabei sind einfach die Schwankungen der Resultate beim Pokern zu gross, um für viele fassbar zu sein. Ich möchte deswegen in diesem Beitrag die Varianz aus einem anderen Gesichtspunkt betrachten. Es gibt nämlich nicht nur Varianz beim Pokern, sondern auch im richtigen Leben! Diese Aussage mag Dir jetzt vielleicht seltsam erscheinen, aber lies weiter. Sicher kennst Du auch viele solche Beispiele, die Du gerne als Kommentar hier veröffentlichen kannst.

 

Die drei wichtigsten Lebensbereiche: Freizeit, Familie, Arbeit

Das sind die drei bestimmenden Bereiche in unserem Leben. Die Reihenfolge im Titel ist keine Gewichtung – für viele kommt die Familie/Beziehung/Partnerschaft an erster Stelle. Und für andere kommt die Arbeit an erster Stelle, einfach weil dort ein Grossteil der Zeit aufgewendet wird. Und für Poker-Süchtige kommt die Freizeit an erster Stelle ;) Aber es sind die drei beherrschenden Lebensbereiche, und hier spielt die Varianz auch eine riesige Rolle.

Ich zeige deswegen jetzt zu jedem dieser drei Bereiche Beispiele von Varianz im Leben auf.

 

Varianz in der Freizeit

Kürzlich war ich in einem Wellness-Bad. Nach dem Duschen habe ich mein orangefarbenes Badetuch in ein Fach in der obersten Reihe gelegt, meine Brille darauf gestellt und mich ins warme Wasser begeben. Eine entspannende Sache, bis ich wieder aus dem Wasser stieg. Mein Badetuch war nämlich nicht mehr in dem Fach, in das ich es legte, sondern weiter unten. Die Überraschung war noch grösser, als meine Brille in drei Teile zerlegt auf dem Badetuch lag. Irgendein Depp hatte das Badetuch verwechselt und war noch so blöd, auf die Brille zu treten. Wie viel Varianz ist das? Wenn auch nur ein kleiner Faktor anders gewesen wäre, hätte ich noch meine Brille und müsste diesen Text nicht mit meinem fast 10 Jahre alten Modell schreiben:

  • Wenn ich nicht ins Bad gegangen wäre
  • Wenn ich die Brille im Schliessfach gelassen hätte
  • Wenn ich das rote statt das orangefarbene Badetuch genommen hätte
  • Wenn ich eine Stunde früher ins Bad gegangen wäre
  • Wenn ich ein anderes Fach fürs Badetuch gewählt hätte
  • Oder wenn die unbekannte Person nicht dermassen linkisch gewesen wäre

dann wäre das alles nicht passiert…

 

Oder denk an Unfälle. Wie viel Pech muss da zusammenkommen, damit ein Unfall passiert? Vielleicht kennst Du die Szene aus dem Film „The Curious Case of Benjamin Button“, wo seine Partnerin von einem Auto erfasst wird und Ihre Täzerinnen-Karriere aufgeben muss. Dort wird genau aufgezeigt, wie der Unfall nicht passiert wäre, wenn auch nur ein Detail anders abgelaufen wäre (z.B. die eine Person, die den Schlüssel vergisst und wieder in die Wohnung muss).

 

Varianz in der Beziehung

Überleg Dir einmal, wie Du Deine Partnerin oder Deinen Partner kennengelernt hast. Vielleicht wart ihr Nachbarn, weil eure Eltern zufälligerweise in die gleiche Strasse gezogen sind. Oder ihr seid zufälligerweise in die gleiche Klasse gekommen. Oder ihr habt euch per Zufall gleichzeitig entschieden, ins Schwimmbad zu gehen und beim Schwimmen im gleichen Moment eine Pause eingelegt. Oder ihr seid in der gleichen Disco gewesen. Oder überhaupt, ihr seid beide single gewesen, als ihr euch kennengelernt habt.

Oder das Beispiel meiner Nachbarin. Sie war zehn Jahre mit Ihrem Freund in der Tschechei zusammen. Während den letzten fünf Jahren der Beziehung versuchte Sie, schwanger zu werden. Es klappte einfach nicht. Sie machte Untersuchungen und fand sich damit ab, dass Sie „nicht dafür bestimmt ist, Kinder zu kriegen“. Drei Jahre nach der Trennung, Sie war inzwischen ausgewandert, besuchte Sie Ihr Ex-Freund. Es kam zu einer einzigen gemeinsamen Nacht. Und was passierte da? Sie wurde schwanger!

 

Varianz in der Arbeit

Erinnerst Du Dich an Deine erste Arbeitsstelle? Auch hier waren viele Zufälle bestimmend. Der Job musste gerade frei sein, als Du eine Stelle gesucht hast. Der richtige Personalverantwortliche musste sich Dein Dossier anschauen, das ihn ansprach. Und um Karriere zu machen, musstest Du auf das richtige Projekt gesetzt werden oder die Chemie mit Deinem Chef musste passen. Und vielleicht hast Du in der Arbeit Freunde gefunden, mit denen Du die Freizeit verbringst – oder sogar den Lebenspartner. Und somit hat ein kleiner Zufall in Deinem Leben bei der Arbeitssuche auch die anderen Bereiche Freizeit und Familie beeinflusst.

 

Und das ist die Varianz des Lebens – auch so unfassbar wie die beim Pokern ;)

 

Tower Poker wechselt Netzwerk – Alternativen

Tower Poker war lange Zeit einer der beliebteren Skins im Ongame Netzwerk, zu dem auch Bwin, Betsson, Betsafe, Europoker, Red Kings und 20+ mehr. Per morgen, 09. November 2011, wird der Raum ins viel kleinere Cake Poker Netzwerk wechseln. Die Gründe dürften daran liegen, dass sich Tower dort einen höheren Gewinn verspricht. Denn Tower ist einer der Räume, wo vor allem gute Spieler pokern, weil (zumindest in der Vergangenheit) hohe Boni/Cashback ausbezahlt wurden. Ich selbst habe auch einmal bei Tower gespielt, um mit Sit’n Gos einen First Deposit Bonus zu clearen. Das gab damals umgerechnet sagenhafte 62.5% Rakeback, also etwa 6% mehr ROI :)

 

Warum nicht mit Tower ins Cake Netzwerk wechseln

Wenn Du selbst aktuell bei Tower Poker spielst, dann suckt es natürlich, das Netzwerk zu wechseln, zumal das Cake Netzwerk bedeutend kleiner ist als es Ongame ist. Ich würde deswegen zu einem anderen Raum innerhalb des Ongame Netzwerks wechseln. Das bringt folgende Vorteile:

  • Das Spieleraufkommen bleibt gleich hoch (sonst musst Du mit 50% bis 75% weniger Spielern rechnen)
  • Das heisst auch dass Turniere die grösseren Preispools behalten, und sich SNG-Tische schneller füllen
  • Ganz wichtig für Multitabler: Du musst Dich nicht an eine neue Software gewöhnen, Skripte etc funktionieren auch noch, einzig die Farbe der Tische ändert sich
  • Die Spielernotizen lassen sich einfach übertragen (die Gegner bleiben ja dieselben, wenn Du innerhalb von Ongame den Anbieter wechselst)
  • Du musst Dich auch nicht in ein komplett anderes Bonus-System einlesen

 

Alternative im Ongame Netzwerk

Falls Du als Tower-Spieler weiterhin im Ongame-Netzwerk bleiben willst, so kann ich Dir als Alternative Betsson empfehlen. Dort habe ich ebenfalls gespielt und die Auszahlungen klappten jeweils reibungslos. Weiterer Vorteil: Du erhältst bis 1’600$ Bonus als neuer Kunde. Wichtig: Wähle nicht die Euro-Tische (sonst landest Du im Entraction Netzwerk), sondern die normalen US-$ Tische. Und gib bei der Anmeldung den Bonus Code POKERPROFI ein, um den maximalen Bonus zu erhalten. Hier geht’s zur Webseite: http://poker.betsson.com/de/

 

 

Rush Poker Alternative gefunden!

Update vom März 2012: Mittlerweile gibt es vom Marktführer auch eine Alternative: Zoom Poker von Pokerstars!

Full Tilt ist ja immer noch offline. Und ich habe auf meiner Strategie-Webseite ja schon zu Beginn des Sommers über Alternativen zu Full Tilt Poker geschrieben, nachdem absehbar war, dass FTP so schnell nicht mehr online kommt. Ich habe übrigens dort regelmässig gespielt und warte auch noch auf einen stattlichen Betrag (der meiner Meinung nach nie mehr ausgezahlt werden wird, oder vielleicht 10% davon). Aber darum geht es hier jetzt nicht. Was ich geliebt habe auf Full Tilt war Rush Poker. Das war ideal, um mal schnell eine Viertelstunde zu zocken, etwas, das bei Sit’n Go’s ja nicht möglich ist. Umso mehr bedauerte ich, dass Full Tilt Poker den Spielbetrieb einstellte. Nun, ich habe eine Alternative zu Rush Poker gefunden.

 

Die Rush Poker Alternative: Terminal Poker

Wahrscheinlich hast Du noch nie etwas von Terminal Poker gehört. So ging es mir auch bis vor einer Woche. Das ist ein neuer kleiner Pokerraum, der ausschliesslich Texas Holdem Spiele in der Rush Poker Variante anbietet. Momentan kann man dort Cash Games sowie Turniere (ausschliesslich Freerolls) spielen. Das Design ist etwas zu schlicht, und auch sliden die Tische nicht so wie bei FTP zur Seite, wenn man foldet. Aber vom Spielprinzip und von der Geschwindigkeit ist es genau gleich wie Rush Poker.

Sogar Bad Beats bleiben einem nicht erspart, etwa dieser hier in einem Freeroll, als ich (zugegebenermassen mit einem diskutablen Move) All-In gegangen bin:

Wenn Du also Rush Poker „vermisst“, dann solltest Du Dir jetzt Terminal Poker anschauen. Bei den Cash Games gibt es leider keine Spielgeld-Tische. Wenn Du vor der Einzahlung das Gameplay zuerst selbst testen willst, dann kannst Du jedoch an den stündlich stattfindenden Freeroll-Turnieren teilnehmen (und vielleicht auch mal einen Bad Beat kassieren ;)

Melde Dich über diesen Link bei Terminal Poker an, und nutze als „Ref Code“ (Referenz Code) das Zauberwort SweetSuzy, um in den Genuss von 30% Rakeback und einem 200% Bonus bis 400 Euro zu kommen!

 

 

Zwei Jahre „DerPokerProfi.com“

Unglaublich, aber wahr: Es ist nun zwei Jahre her, seit ich diesen Poker Blog gestartet habe. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit im Spätsommer 2009 zurück. Ich war noch angestellt bei einem grossen Unternehmen und wohnte noch alleine. Meine Freundin und ich waren eben aus unserem „Sabbatical“ zurückgekehrt, das wir mit Reisen und Tauchen in Indonesien während 1.5 Monaten verbracht hatten.

Die Idee, mich im Bereich online Marketing selbständig zu machen, kam mir im Frühjahr 2009. Obwohl ich langsam ein „alter Sack“ bin, „darf“ ich immer noch Militärdienst leisten. Allerdings nicht mehr als Zugführer mit vier Schützenpanzern und rund 50 Mann, sondern als Stabsoffizier. Und damals leistete ich zum ersten mal einen Dienst im Stab des Batallionskommandanten, mit nur noch gelegentlichen Ausflügen aufs Feld. Im Klartext: Ich sass viel am eigenen Notebook. Und per Zufall landete ich statt in meinem Stamm-Poker-Forum in einem Poker-Affiliate-Forum. Dort erfuhr ich, dass es andere Möglichkeiten zum Geld verdienen im Bereich Poker gibt, als selbst zu spielen: Man vermittelt Spieler an einen Pokerraum, und erhält dafür eine Provision. So einfach ist das in der Theorie – so schwierig war es dann in der Praxis. Jedenfalls war meine Idee, eine Poker Strategieseite zu starten, und nebenbei zu bloggen. Und natürlich damit Geld zu verdienen.

Meine Freundin wusste nichts von diesen Plänen. Bis zu der Nacht, als wir mit einer Fähre von Java nach Borneo übersetzten. Wir standen an der Reeling und sahen einen einzelnen Delfin – mitten im offenen Meer. Das habe ich seither nie mehr gesehen. Und das war mehr oder weniger genau dann, als ich meiner Freundin meinen Plan vorschlagen wollte. Ich war schon fünf Jahre lang in meinem Job, die Zeit war überfällig für einen Wechsel. Ich wusste aber nicht, wohin ich firmenintern hätte wechseln wollen – selbst wenn ich die freie Wahl gehabt hätte. Wir waren beide noch ungebunden, und meiner Freundin wurde angetönt, dass Ihre Kaderstelle nach Ihrem Sabbatical wohl abgebaut werden würde. Der Entscheid, meinen wirklich sehr gut bezahlten Job aufzugeben, um mich als Selbständiger zu versuchen, fiel mir dennoch wirklich nicht leicht. Völliges Unverständnis etwa kam mir von meinen Eltern entgegen. Doch ich witterte nach zehn Jahren Berufstätigkeit endlich meine Chance, mich selbständig machen zu können. Ohne grosses Risiko, da ich ausser einem Notebook keine Anschaffungen tätigen musste. Geholfen hat mir dabei, mir zu überlegen, was ich denn zu verlieren habe. Und das war nur, dass ich damit rechnen musste, einen Job zu finden, der etwa 1/3 weniger gut bezahlt ist. Das ist relativ gesehen viel, absolut gesehen wäre das aber kein Problem gewesen.

Und so registrierte ich Ende August 2009 die Domain „DerPokerProfi.com„, noch bevor ich meinen Job überhaupt gekündigt hatte. Am Tag meiner Kündigung, am 01.09.2009, spielte ich Abends Poker. Und hier kam der zweite Zufall nach dem Delfin ins Spiel: Ich hatte zum ersten Mal überhaupt ein Royal Straight Flush (zumindest das erste, das ich beim Multitabling bemerkte ;) Ich bin weder abergläubisch noch glaube ich an Zeichen, aber irgendwie bestärkte mich dies in meinen Gedanken, „das Richtige“ getan zu haben. Und ehrlich gesagt habe ich den Entschluss, meinen sicheren Job aufzugeben, noch nie bereut. Klar gibt es Dinge, die ich vermisse. Allen voran der soziale Austausch mit Kollegen und natürlich den hohen und sicheren Lohn. Aber da ich in der Vergangenheit sehr viel Geld gespart habe und sparsam lebe, komme ich auch gut mit dem gegenwärtigen Einkommen über die Runden.

Seit dem Moment vor zwei Jahren, als ich in einer lauen Sommernacht auf dem Balkon diese Domain registriert habe, ist unglaublich viel geschehen. Mein Leben ist ein ganz anderes als vorher. Nicht nur wegen dem Job, sondern auch wegen meiner Familie. Wir haben geheiratet, haben eine wunderbare Tochter, die seit kurzem Laufen kann, und in ein paar Monaten wird noch mein Sohn auf die Welt kommen. Wir haben vor vier Wochen ein Haus gekauft, das zwar 30 Jahre lang nicht gepflegt wurde, aber eine super Lage hat was Ruhe, Distanz zu Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Naherholungsgebieten und meinen Eltern (Kinderbetreuung…) hat.

So sage ich Dir als Rückblick: Veränderungen sind gut. Und der heutige zivilisierte Mensch ist viel zu risikoavers. Um mich selbst vor fünfzehn Jahren zu zitieren: „Man bereut nichts, was man gemacht hat. Man bereut nur, was man nicht gemacht hat„. Wenn Du in einer ähnlichen Situation wie ich damals bist: Vielleicht lohnt es sich, von den zwei Pfaden vor Dir den verlassenen, geheimnisvollen Weg voller Hindernisse (aber auch voller Erfahrungen und toller Erlebnisse) zu gehen statt auf dem Weg zu bleiben, den die grosse Mehrheit wählt (oder eben nicht wählt, sondern einfach weiter-trottet).

Etwas aus dem Zusammenhang gerissen, aber wieder ein Zufall: Wenige Tage vor dem Rücktritt von Steve Jobs als Apple CEO habe ich diese Rede von ihm hier angehört – eine wirklich gut investierte Viertelstunde mit drei Geschichten aus seinem Leben. Ich bin kein Apple-Fan, und ich war enttäuscht, dass Steve Jobs nicht wie mein ehemaliger Chef frei sprach, aber die Rede selbst ist extrem eindrücklich.

 

Der Poker Profi Blog – die nächsten zwei Jahre

Aber wie geht es nun weiter mit diesem Blog? Ehrlich gesagt: ich weiss es nicht. Ich habe eine einigermassen klare Vision, wo ich selbst in zwei und in fünf Jahren stehen will. Das Thema „Poker spielen“ spielt dabei nur eine sehr untergeordnete Rolle. Wenn Du ein Stammleser bist (und nur Stammleser kämpfen sich durch einen so langen Artikel ;) dann wird Dir aufgefallen sein, dass a) immer weniger Beiträge hier vom Thema „Poker“ handeln und b) die Beiträge immer seltener erscheinen. Das ist kein Zufall – ich spiele einfach viel viel weniger als noch vor zwei bis vier Jahren, als Poker mein wichtigstes Hobby und ein netter Zusatzverdienst war. Mir fehlt die Zeit dazu, und sowieso ist abends das Zimmer mit meinem PC, den zwei Monitoren und dem Holdem Manager (beides zwingende Utensilien für den Erfolg beim Pokern) durch meine Tochter besetzt – es ist schliesslich Ihr Schlafzimmer!

Was ich sicher tun werde, ist diesen Blog am Leben zu erhalten – wenn auch mit einer reduzierten Posting-Frequenz.

 

Was mich nun interessieren würde: Wie sahen Deine letzten zwei Jahre aus und welche Rolle wird Poker zukünftig in Deinem Leben spielen?

 

 

 

Full Tilt Poker offline – Lizenz weg

Jetzt ist der GAU auch für die Spieler von ausserhalb der USA bei Full Tilt Poker eingetreten. Nachdem die Webseite zeitweise durch das FBI beschlagnahmt wurde (siehe FBI beschlagnahmt PokerStars und Full Tilt Webseiten), hat nun die Alderney Gambling Control Commission (AGCC) Full Tilt Poker die Lizenz entzogen. Siehe dieses PDF Dokument.

Betroffen sind die vier Firmen Vantage, Oxalic, Filco und Orinic Limited, welche die Betreiber von Full Tilt Poker sind. Demnach ist es Full Tilt Poker ab heute 29.06.2011 verboten:

  • neue Spieler anzunehmen
  • Einzahlungen von bestehenden Spielern anzunehmen
  • Auszahlungen an bestehende Full Tilt Poker Spieler vorzunehmen (!!)
  • Bestehenden Spieler erlauben, jeglich Art der Teilnahme an Pokerspielen oder Gambling Transaktionen zu ermöglichen

Was das genau bedeutet? Ich würde mal sagen: Full Tilt Poker ist offline, und das für eine ganze Weile. Denn das nächste Hearing zu dem Fall wird in London am 26.07.2011 stattfinden. D.h. nach meiner Interpretation, dass FTP zumindest für mindestens vier Wochen offline bleiben wird. Was wiederum bedeutet, dass Spieler wie Du oder ich sicher nicht vorher an ihr Geld kommen. Ich hatte ja bereits im April darauf hingewiesen, dass es ratsam ist, den Grossteil seiner Bankroll bei Full Tilt (und auch bei PokerStars) auszucashen – einfach aus Sicherheitsgründen, selbst wenn dies gewisse Transaktionskosten verursacht. Ich für meinen Teil habe das gemacht, auch wenn die Auszahlung bei Full Tilt Poker nur über Neteller (nicht über Moneybookers) und erst nach einigen Wochen Verzögerung klappte.

Übrigens finde ich es einen blanken Hohn, dass die Webseite von FTP von „geplanten Wartungsarbeiten“ spricht:

Screenshot FTP: "offline wegen geplanten Wartungsarbeiten"
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Update 30.06.2011 abends: Nun wurde zumindest die Meldung seitens Full Tilt Poker auf der Homepage geändert. Dort steht nun:
System Update: Es tut uns leid, aber das System ist im Augenlick heruntergefahren. Bitte besuche diese Seite später noch einmal.
Update 08.07.2011: Ich habe immer noch keine offiziellen News von FTP gesehen. Das mindeste wäre, dass sie via Newsletter die Kunden informieren würde, wie lange die Games noch offline sind und ab wann die Software wieder laufen sollte.
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Weitere News dazu gibt es sicher in Kürze in den verschiedensten Pokerforen und auf Pokernews-Seiten und ich bin gespannt auf Deinen Kommentar dazu.

Ich selbst bin ziemlich sprachlos, muss ich sagen. Schade auch, weil ich gerne auf Full Tilt spielte – der Speed von Rush Poker gefiel mir sehr gut. Für mich bedeutet das, wieder Sit’n Go’s auf der Alternative PartyPoker zu grinden, die ja nicht von den FBI-Massnahmen betroffen sind (weil sie seit Jahren nicht mehr in den USA aktiv sind). Bei PartyPoker erhältst Du übrigens mit dem Bonus Code SNG500 und bei Anmeldung über diesen Link den maximalen Bonus von 500$ (325 Euro) erhältst.

Selbständigkeit = Freiheit

Seien wir ehrlich: Die allermeisten von uns arbeiten nicht aus Spass, sondern hauptsächlich wegen dem Geld. Natürlich gibt es befriedigend Momente, wenn man einen „guten Job gemacht hat“ oder eine Arbeit auszuführen kann, die dem eigenen Leben Sinn stiftet. Natürlich ist es schön, Arbeitskollegen zu haben, mit denen man sich gut versteht, und jeweils am Ende des Monats den Lohn zu erhalten. Doch wie viele erfüllende Jobs gibt es wirklich? Und verschwendet man nicht seine Lebenszeit bei der Arbeit? Immerhin nimmt die Arbeit den Grossteil von fünf von sieben Tagen pro Woche ein, und das während der besten Lebenszeit, zwischen 20 und 65.

Ich selbst bin ja mit dem Thema Poker selbständig geworden. Mittlerweile betreibe ich Poker aber nur noch als Hobby. Ich würde auch niemandem empfehlen, ausschliesslich auf Poker als Lebensunterhalt zu setzen, dazu wird es einfach mit der Zeit zu eintönig und die Risiken im System sind zu hoch -siehe was kürzlich in den USA geschah, wo nun die online Poker Profis entweder auswandern müssen oder auf live Games wechseln müssen, wenn sie bei Poker bleiben wollen. Mehr Geld  als mit Poker spielen verdiene ich, indem ich Webseiten erstelle und darüber für Unternehmen Kunden werbe. Also etwa indem ich Empfehlungen zu Pokerseiten abgebe und dann eine Provision erhalte, wenn sich ein Spieler dort anmeldet und Poker spielt. Das ist aber nicht auf online Poker alleine beschränkt, es gibt eine Vielzahl von Unternehmen, die man über Partnerprogramme in Netzwerken einfach bewerben kann.

 

 

Gewonnene Freiheiten dank der Selbständigkeit

Ich habe mich also vor über einem Jahr selbständig gemacht, und es bisher keine Sekunde bereut. Klar, den Lohn, den ich früher erhielt, werde ich auf absehbare Zeit nicht wieder erreichen. Und  meine sozialen Kontakte haben sich durch die Arbeit von zu Hause aus deutlich reduziert. Aber viel stärker gewichte ich die Vorteile, die ich daraus gewonnen habe. Und diese drehen sich alle um das Thema Freiheit:

Freiheit bezüglich Arbeitsinhalten: Niemand sagt mir mehr, was ich zu tun habe – ich bestimme selbst, was ich mache. Hier hatte ich in meinen früheren Jobs jeweils gute Chefs, die mir genügend Freiraum liessen, ich könnte mich also nicht beklagen. Aber ich kann nun selbst bestimmen, was ich tun will.

Freiheit bezüglich Zeiteinteilung: Ich arbeite, wann ich will. Bisher waren meine Motivation und mein Spass an meiner Arbeit gross genug, dass ich de facto jeden Tag gearbeitet habe, also auch am Wochenende (reduziert). Dennoch fühle ich keinen grossen Druck dabei, ich mache es gerne. Wenn ich etwas Spannendes zu erledigen habe, dann wird es schnell nach Mitternacht, ohne dass mich das stört. Ich kann aber auch tagsüber mal 2h lang spazieren oder einkaufen gehen, ohne dass ich jemanden um Erlaubnis bitten muss.

Freiheit bezüglich Ferien: Ich muss mich mit niemandem mehr abstimmen oder Ferienvertretungen organisieren, ich nehme dann Ferien, wann ich will (ok, de facto hab ich davon bis auf eine Handvoll einzelner Tage seit letztem September auf Ferien verzichtet; ich will ja vorwärts kommen).

Freiheit bezüglich Terminen: Ich stelle keinen Wecker mehr, sondern stehe einfach auf, wenn ich wach werde. Ich habe praktisch keine geschäftlichen Termine mehr, mein Leben ist einfacher geworden. Und vor allem habe ich keinen Termindruck mehr, zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort sein zu müssen.

Freiheit bezüglich Arbeitsort: Mein Arbeitsplatz besteht aus einem Notebook mit Internet-Anschluss. Ich kann damit praktisch von überall auf der Welt aus Arbeiten. Bei dem tollen Wetter im April/Mai war das fast immer der Balkon. Manchmal gehe ich aber auch auf eine Bank am Waldrand, von wo ich Sichtverbindung zu meiner Wohnung habe – trotz 200 Meter Luftlinie ist die WLAN-Verbindung noch genügend gut. Und letztes Jahr lebte ich 1.5 Monate in Italien und arbeitete von dort aus (morgens und abends, tagsüber war ich am Strand, der 50m von meiner Wohnung entfernt war).

Freiheit bezüglich Arbeitsweg: Ich habe also auch keinen Arbeitsweg. Mir wäre es ein Gräuel, jeden Tag mit dem Auto oder mit dem Zug zur Arbeit gehen zu müssen. Staus und Verspätungen sind Stressfaktoren, jedenfalls für mich. Ich hatte deswegen schon während meinen über zehn Jahren als Angestellter jeweils versucht, den Arbeitsweg durch eine geschickte Wohnungswahl auf 15 Minuten zu beschränken, was mir aber nicht immer gelungen ist. Jetzt beträgt mein Arbeitsweg 20 Schritte.

Freiheit bezüglich Arbeitskleidung: Über viele Jahre hinweg trug ich einen Anzug mit Krawatte, egal wie warm es draussen war. Ich kann mir jetzt nicht mehr vorstellen, den ganzen Tag feste Schuhe tragen zu müssen.

Nebst diesen neugewonnenen Freiheiten schätze ich es, meinen Arbeitsinhalt selbst bestimmen zu können. Wenn mir eine neue Idee kommt, kann ich diese sofort umsetzen. Ich muss keine Businesspläne schreiben und nicht durch fünf Instanzen laufen, bevor ich ein neues Projekt realisieren kann. Die Umsetzung erfolgt entsprechend blitzschnell, während in grossen Unternehmen Monate vergehen können, ohne dass sich etwas bewegt.

Das sind jetzt alles grosse Worte – es kann passieren, dass ich mir einfach aus finanziellen Gründen wieder eine feste Stelle suchen muss. Aber das versuche ich tunlichst zu vermeiden, in dem ich viel arbeite…

 

Warum ich das hier geschrieben habe

So what, denkst Du jetzt vielleicht. Und das denke ich mir auch gerade, aber jetzt ist der Text geschrieben ;-)

Der Grund, warum ich das überhaupt geschrieben habe, liegt in einem Artikel, den ich kürzlich las und der mich sehr bewegt hat. Ich möchte Dich dazu animieren, den Beitrag auch zu lesen. Er ist leider in englischer Sprache verfasst, aber sehr lesenswert. Er trägt den schönen Titel „How to Quit Your Job, Move to Paradise, and Get Paid to Change the World” und enthält die bewegende Geschichte eines Menschen, der es unter sehr ungünstigen Voraussetzungen geschafft hat, ein schönes und sinnstiftendes Leben zu führen.

 

 

FBI beschlagnahmt weitere Pokerseiten

Das FBI beschlagnahmte am „Black Friday„, dem 15.04.2011, die Domains von PokerStars, Full Tilt und Absolute/UB.com. Stars und FTP waren nach ein paar Tagen wieder online, um Auszahlungen an US-Spieler durchführen zu können. Echtgeldspiele sind aber seither für Spieler aus den USA nicht mehr möglich. Absolute Poker und UB.com sind von der Bildfläche verschwunden, ihre Webseiten gibt es nicht mehr. Nachdem auch deren Büros in Costa Rica durchsucht wurden, ist eh ziemlich absehbar, dass die beiden Anbieter aus dem Cereus Netzwerk bald ganz von der Bildfläche verschwinden werden und das Geld der Spieler wohl verloren ist. Anders ist es bei PokerStars und Full Tilt Poker, dort soll zumindest ausserhalb der USA das Geschäft weiter laufen. Sogar Auszahlungen von Guthaben sind möglich, bei mir hat es zumindest nach ein paar Tagen bei Stars und nach 3 (!) Wochen Wartezeit auch bei Full Tilt Poker (via Neteller) geklappt (ich habe einfach als Sicherheitsmassnahme 90% meiner Bankroll bei den beiden Seiten ausgecasht).

Nun holte das FBI respektive das DOJ (Department of Justice) zu einem weiteren Schlag aus und beschlagnahmte folgende Webseiten:

  • 2Betsdi.com
  • Beted.com
  • Betehorse.com
  • Betgrandesports.com
  • Betmaker.com
  • Bookmaker.com
  • Doylesroom.com
  • Funtimebingo.com
  • Goldenarchcasino.com
  • Truepoker.com

Vorgeworfen wird den Seiten illegales Glücksspiel und Geldwäscherei; die entsprechende Pressemitteilung wurde mittlerweile (November 2013) jedoch auf der Seite von http://www.justice.gov/ entfernt resp. ich habe sie nicht mehr gefunden. Während einige Seiten in Europa nur Insidern bekannt sein dürften, so hat es doch einige grössere Seiten erwischt. Und dieses Mal nicht nur Pokerseiten, sondern auch andere Anbieter. Bookmaker ein sehr grosser Wettanbieter (primär Sportwetten) a la BWIN, Goldenarchcasino verdiente sein Geld mit Glücksspielen wie Roulette oder Blackjack, und Doylesroom hat seinen Markennamen von Dolye Brunson, einem Poker-Veteranen und Verfasser von Pokerbüchern (u.a. Super System II).

Für mich ist klar, dass das nicht die letzten Anbieter waren, deren Aktivitäten in den USA auf einen Schlag durch das FBI mittels Beschlagnahmung der Webseite gestoppt wurden. Es scheint mir nur noch eine Frage der Zeit, bis noch weitere Poker- und Gambling-Seiten dran glauben müssen. Und Kandidaten gibt es noch einige, wie zB Bodog, Carbon oder Cake Poker.

Für die meisten Spieler ausserhalb der USA dürften diese und folgende Abschaltungen allerdings relativ unbedeutend sein. Ausser man hat seine Bankroll doch bei einem dieser Nischenanbieter, die auch in den USA aktiv sind. In diesem Fall empfehle ich, den Grossteil der Bankroll auszucashen und einen neuen Pokerraum zu suchen. Hier findest Du eine Auswahl von Pokerraum Empfehlungen.

Beste Poker Comics zum „Black Friday“

Das ist ja unglaublich – ich bin auf diesen Thread MSPAINT – Online Poker Players: Before & After beim grössten englischen Pokerforum 2+2 gestossen. Als Reaktion auf den Black Friday hat einer eine Vorlage mit MS Paint erstellt, nach der man Comics „Vorher“ und „Nachher“ zeichnen kann. Der Thread ist schon jetzt „episch“ und aktuell 92 Seiten lang. Ich habe aus den ersten 50 Seiten die besten Poker Comics genommen, um sie übersichtlich hier abzubilden. Diese Bilder plus weitere (die ich übersprungen habe oder die neu hinzugekommen sind) findest Du in diesem Thread bei 2+2. Es wäre cool, wenn Du selbst auch mitmachen würdest, und dort nach der Vorlage ein eigenes Poker Comic veröffentlichen würdest. Die Kreativität und der Witz dieser Comics sind unglaublich!
Zwei der besten Poker Comics sind diese hier. Weitere 75+ siehst Du, wenn Du den ganzen Artikel anschaust.


Klicke rechts auf >> um alle Comics zu sehen!

Update zu PokerStars und Full Tilt Poker

Vor einer Woche hat das FBI die Webseiten von PokerStars und Full Tilt beschlagnahmt. Seither ist einiges gelaufen, und einiges gleich geblieben.

Gleich geblieben sind die Vorwürfe zu Geldwäscherei und illegales Glücksspiel. Gleich ist auch noch, dass US-Spieler nicht mehr um echtes Geld spielen können und auch noch kein Geld abheben können. Ich finde das enorm bitter für die Spieler aus den USA. Sie haben – anders als Spieler ausserhalb der USA mit einigen nicht gleichwertigen Alternativen zu PokerStars und Full Tilt – keine Möglichkeit mehr, online Poker zu spielen. Stell Dir vor, Du bist online Poker Profi in den USA… Da kannst praktisch nur noch auf einigen kleinen Seiten spielen (die voraussichtlich in absehbarer Zeit ebenfalls dicht machen werden), auf live Games umsatteln oder auswandern. Eine bittere Pille ist das für unsere Gegner (an den Tischen) aber dennoch Kollegen (da sie unser Hobby teilen) aus den USA.

Geändert hat sich seither folgendes: PokerStars und Full Tilt Poker dürfen ihre .com Webseiten wieder benutzen – um dann Cashouts an US-Spieler zu ermöglichen. Hier noch ein Update meinerseits: Mein Geld bei Stars konnte ich auscashen, nach 6 Tagen war es auf Moneybookers. Bei Full Tilt klappte es immer noch nicht, was sich auch mit deren Aussage deckt, dass sie dort Schwierigkeiten haben. Mittels Pop-Up sollen die Spieler informiert werden, wenn es wieder klappt.

In finanziellen Schwierigkeiten stecken Absolute Poker und UB.com (Ultimate Poker), deren Domains ja auch durch das FBI beschlagnahmt wurden. Aktuell ist dort nur noch eine Auszahlung pro Woche und bis höchstens 250$ möglich. Super…

Was empfehle ich? Ich bleibe dabei, dass es ein Risiko ist, seine Bankroll bei Stars oder FTP zu lagern. Ich würde versuchen, den Grossteil davon auszucashen/zu einem eWallet Dienst wie Moneybookers oder Neteller zu transferieren. Der Transfer hin und zurück ist kostenlos, wenn man dann ein paar Hände spielt. Und ich würde keine grossen Turniere spielen, wäre bitter wenn das Geld dann nicht ausgecasht werden könnte. Ansonsten kann man aber als Spieler aus Deutschland weiterhin online bei PokerStars oder Full Tilt Poker spielen, wobei ich Stars aus persönlicher Erfahrung (dort hat der Cashout funktioniert) bevorzugen würde.

FBI beschlagnahmt PokerStars & Full Tilt Poker Webseiten

Nein, das ist kein Poker 1. April-Scherz. Seit etwa 19h mitteleuropäischer Zeit erscheint auf den Webseiten von PokerStars, Full Tilt Poker sowie Absolute Poker & UB.com (ehemals Ultimate Bet) folgendes Bild:

Offenbar sind noch nicht alle Server aktualisiert – ich habe deswegen über anonymouse.org auf die Full Tilt Poker Webseite zugegriffen. In einschlägigen Foren wird auch folgendes berichtet:

  • US-Spieler können sich nicht mehr an den Echtgeld-Tischen bei PokerStars anmelden
  • Die Auszahlung von Geld bei Full Tilt Poker oder PokerStars ist nicht möglich

Was ist passiert? Das FBI hat in dieser Anklageschrift die folgenden Vorwürfe erhoben:

  • Betrug
  • Verbotenes Glücksspiel
  • Geldwäscherei

Gegen über zehn führende Mitarbeiter der Pokerseiten wurde Haftbefehl erlassen, zwei davon wurden bereits verhaftet. Zudem wurden bei rund 75 Banken und Zahlungsverarbeitern Guthaben eingefroren.

Was ist passiert? Die betroffenen Pokerseiten sind alle in den USA aktiv – dies im Gegensatz zu vielen anderen hier in Europa bekannten Seiten, die sich seit Inkrafttreten des „Unlawful Internet Gambling Enforcement Act“ (UIGEA) ganz aus den USA zurückgezogen haben. Warum nun so plötzlich – auch nachdem einzelne Staaten das online Gambling (zwecks höherer Steuereinnahmen) legalisieren wollten – ist unklar.

Update um Mitternacht: Hier die aktuellen Spielerzahlen bei PokerStars und Full Tilt Poker gemässt pokerscout.com. Offensichtlich ist bei PokerStars etwa 1/4 des Traffics verschwunden (-10’0000 Spieler), während bei Full Tilt noch nicht viel zu bemerken ist. PartyPoker ist stabil – klar – die sind ja auch nicht in den USA aktiv:

Anzahl Spieler im Tagesverlauf PS, FTP, PP

Klar ist aber folgendes:

  • Das ganze wird in Kürze zu einem riesigen Aufruhr in der Poker-Community führen
  • Keiner sollte mehr auf FTP, Stars, Absolute oder UB einzahlen
  • Jeder sollte versuchen, sein Geld von dort auszucashen (sofern möglich…). EDIT 16.04.2011, 0h40: Auszahlungen bei PokerStars sind momentan nicht mehr möglich, auch bei Spielern aus Deutschland. Bei Full Tilt Poker klappen Auszahlung via Neteller noch (zu dumm dass ich über Moneybookers auszahlte, denn das Geld ist 3h nach dem Cashout immer noch nicht auf dem Konto)
  • Wer bisher als online Poker Profi in den USA arbeitete, kann sich bis auf weiteres einen neuen Job suchen – oder in ein anderers Land auswandern
  • Die beiden Marktführer PokerStars (40%), Full Tilt Poker (20%) sowie die Anbieter Absolute und UB.com (Cereus-Netzerwerk) haben zusammen rund 2/3 Marktanteil weltweit. Rund 1/3 der Spieler – siehe meine Artikel „Online Poker Markt: Umsatz und Grösse“ sowie „Poker Marktanteile“ stammen aus den USA. Da die betroffenen Seiten die einzigen sind, die in den USA aktiv sind, dürften diese soeben etwa 50% ihrer Spielerbasis – zumindest der Echtegeldspieler – eingebüsst haben
  • Das weltweite Spieleraufkommen an den Echtgeld-Pokertischen wird sich ab heute um rund 1/3 reduziert haben – und bei Full Tilt und Stars um rund 50%.
  • Die Auswirkungen auf Spieler aus der EU sind unklar

Ich würde momentan darauf verzichten, um grössere Geldbeträge bei Stars oder Full Tilt zu spielen. Das betrifft vor allem die Turnierspieler unter uns. Die meiner Meinung nach besten Alternativen zu PokerStars und Full Tilt könnt ihr hier in meinen Profi-Tipps: Pokerräume nachlesen – oder euch alternativ bei PartyPoker anmelden – der Nummer drei im online Poker. PartyPoker ist nicht in den USA aktiv und somit nicht von der Sperrung durch das FBI betroffen. Bei Party gibt es mit dem Bonus Code SNG500 sogar einen speziellen Bonus von 500$ (325 Euro)!