Freerolls – Kostenlose Turniere um echtes Geld

Wahrscheinlich muss ich Dir ja nicht erklären, was ein Freeroll ist: Ein kostenloses Pokerturnier, bei dem Du um echtes Geld spielen kannst.

Ich betreibe meine Strategie-Webseite für Turnierpoker ja mittlerweile seit 1.5 Jahren. Und nach dieser langen Zeit kam mir endlich in den Sinn, eine Tabelle mit Freerolls zu veröffentlichen. Der grosse Vorteil dieser Liste ist, dass die meisten grossen Pokerseiten wie PokerStars, Full Tilt Poker, Party Poker usw. darin abgebildet sind. Und wenn Du bei mehreren dieser Seiten angemeldet bist, dann kannst Du mehrere Freerolls gleichzeitig spielen – denn durchschnittlich alle paar Minuten startet ein neues dieser kostenlosen Pokerturniere. Und hier ist die Tabelle also: Aktuelle Liste mit Freerolls (kostenlose Pokerturniere).

Freerolls – lohnen sich kostenlose Turniere?

Doch lohnen sich solche Gratis-Turniere überhaupt? Wie immer beim Poker lautet die Antwort: „Es kommt darauf an…“.

Wenn Du ein Poker Profi bist, dann kannst Du getrost auf solche Freerolls verzichten. Das Teilnehmerfeld ist jeweils so gross, dass ein Turniereintritt nur einem Wert von etwa zehn Cents entspricht. Da kostest wohl selbst der Strom am PC mehr als.

Wenn Du aber ein Freizeitspieler bist, dann können sich Freerolls schon lohnen. Du kannst dort kostenlos und ohne Einzahlung um echtes Geld pokern. Kommst Du ins Geld, dann kannst Du Dich mit dem Gewinn an die Echtgeld Pokertische setzen. Und bei Freerolls kannst Du auch wertvolle Erfahrungen im Turnierpoker sammeln, die dann beim pokern um richtiges Geld hilfreich sind. Natürlich kann man diese Erfahrungen dann nicht 1:1 übernehmen. Gerade in der ersten Stunde von Freerolls wird kräftigst rumgedonkt. Je mehr Teilnehmer aber ausgeschieden sind, desto ernsthafter wird gepokert.

Besonders interessant sind Freerolls, wenn Du entweder viele davon spielst (siehe Freerollls-Tabelle oben) oder wenn Du an exklusiven Gratis-Turnieren mitmachst. Solche exklusiven Freerolls sind nur einem kleinen Kreis an Pokerspielern vorbehalten. Davon gibt es aber verschiedenste: Freerolls für neue Spieler, Freerolls für Spieler die Geburtstag haben, Freerolls für Spieler aus Deutschland, oder Freerolls für Vielspieler. Und solche Freerolls sind nach meiner Erfahrung am lukrativsten. Zugelassen sind nur Spieler, die genügend Spielerpunkte beim Pokern gesammelt haben. Solche Tickets können dann entweder im Poker Shop gekauft werden oder man erhält sie direkt beim Erfüllen der Bedingungen. Hier ist dann ein Ticket rein rechnerisch schnell fünf oder zehn Dollar wert. Gut, auch davon wird man nicht reich – höchstens wenn man ein solches Turnier gewinnt!

Hier für alle Freeroller nochmals der Link (am besten bookmarken): Poker Freeroll – Tabelle.

Löst Chinese Poker bald Texas Hold’em ab?

Wenn Du noch nie etwas von Chinese Poker gehört hast, musst Du Dir keine Sorgen machen. Ich bin ja nah am Puls des Pokermarktes und habe auch erst vor wenigen Tagen von Chinese Poker gehört. Aber ich muss sagen, ich bin fasziniert davon.

Blicken wir aber kurz zurück auf die grossen Innovationen der letzten Jahre. Während langer Zeit war Draw Poker/5 Card Draw die weitverbreitetste Pokervariante. Was wir nur noch aus Western-Filmen und aus Strip-Poker Spielen unserer Jugend kennen, wurde über Generationen gespielt. Selbst die Bezeichnung „Dead Man’s Hand“ (für Ass-Acht) stammt aus der Zeit des Wilden Westens, als ein Spieler mit dieser Siegerhand deswegen erschossen wurde. Aber daran werden sich die jüngeren Semester meiner Leser kaum erinnern… Doch auch seit dem Siegeszug von Texas Hold’em, ausgelöst durch den WSOP-Sieg von Chris Moneymaker (der mit einem Ticket für 39$ Millionär wurde) und der Erfindung der Tischkamera (womit Pokerturniere endlich auch im TV auf spannende Weise übertragen werden konnten), gab es Innovationen im Bereich Poker. Denken wir nur zurück an die Erfindung der „Double or Nothing“ Turniere im Sommer 2008, die zB bei Betsson weiterhin gespielt werden können. Oder an das adrenalingeladene Rush Poker von Full Tilt Poker, das ich selbst noch gerne in Pausen zocke. Und jetzt das: Chinese Poker.

 

Chinese Poker – China zeigt es allen

Chinese Poker ist eine von der chinesischen Zentralregierung ersonnene neue Pokervariante, die das verbreitete Texas Hold’em bald ablösen könnte. Genauere Recherchen von mir haben ergeben, dass diese Innovation durch den Chinesischen Kulturminister Bil Dung erfunden und in aller Munde gebracht wurde.

Sicher hast Du davon gehört, dass China die Wirtschafsmacht Nr. 2 der Welt ist und auf gutem Weg ist, noch vor unserer Pensionierung die USA als Wirtschaftsmacht Nr. 1 der Welt abzulösen. Und sicher hast Du auch davon gehört, dass der Dollar schwächelt. Und garantiert hast Du auch gehört, dass China nach der Weltherrschaft strebt. Da ist es meiner Meinung nach nur konsequent, wenn China auch beim Poker eine Führungsrolle übernimmt. Und die Chinesen sind bekanntlich Weltmeister im Kopieren. So erstaunt es nicht, dass Chinese Poker sehr ähnlich wie Texas Hold’em ist: Gespielt wird wie bei Texas Hold’em mit zwei verdeckten Hole Cards, und die besten fünf Karten gewinnen. Doch statt Flop, Turn und River gibt es das kleine Holz, das mittlere Holz und das grosse Holz. Pro „Holz“ (offenbar sind die Tische in Chinas Regierungsgebäuden aus Holz) gibt es jeweils zwei aufgedeckte Karten. Schaffen es die Chinesen, Chinese Poker als neuen Pokerstandard festzulegen, erübrigt sich auch die Frage, warum bei Texas Hold’em zuerst drei und dann jeweils nur noch eine weitere Karte aufgedeckt werden – etwas, worüber ich mich heute noch wundere.

Du wirst Chinese Poker heute noch bei keiner Pokerseite spielen können, obwohl gemäss der Chinesischen Zentralregierung bereits Verhandlungen mit PokerStars und Full Tilt Poker am Laufen sind. Was könnte der Plan der Chinesen hinter dieser Innovation sein? Meine Überlegungen sind die folgenden: Die beiden US-Ex-Präsidenten George und George W. Bush sind aus Texas. Millionen Pokerspieler reden von Texas Hold’em. Das ist der Führung in Peking sicher ein Dorn im Auge. Lieber wäre Ihnen, wenn die neue Wirtschaftsmacht China in Millionen Munde wäre, als wenn Zocker auf der ganzen Welt dem Heimatstaat von zwei US-Präsidenten huldigen würden.

 

Meine erste Analyse zu Chinese Poker

Von der Strategie her spielt sich Chinese Poker sehr ähnlich wie Texas Hold’em. Aufgrund der 6 Holz-Karten (jeweils beim kleinen, mittleren und grossen Holz zu zweit aufgedeckt) anstelle der 5 Board-Karten hat man aber die Outs anders zu berechnen. Man hat jetzt pro „Holz“ doppelt so viele Outs wie bei Texas Hold’em. Zudem sind auch mittelstarke Hände besser spielbar: Weil 6 statt 5 Karten aufgedeckt werden, hat man mehr Chancen, mit einem schlechten Starblatt zu gewinnen. Wie gesagt, das sind nur theoretische Überlegungen – ich werde sicher mehr Strategien zu Chinese Poker veröffentlichen, sobald ich das Pokerspiel auch selbst spielen kann.

Ob Chinese Poker die hochgesteckten Ziele der Chinesen wirklich erreichen wird, wird sich noch zeigen. Die Chancen stehen gut, auch wenn z.B. vor genau einem Jahr PokerStars mit Flash Poker kläglich gescheitert ist. Aber die Vorzeichen stehen dieses Mal anders, schliesslich steht nicht ein einzelner Pokerraum, sondern ein ganzes Land mit über einer Milliarde Einwohnern hinter dieser neuen Pokervariante.

Ach ja, witzig ist noch, dass auch die Bildkarten umbenannt werden sollen. Fragt sich, ob sich das durchsetzt. Statt z.B. „Dame“ soll die Karte mit der Frau neu „Jungfrau“ – auf Chinesisch „Mu Schi Tsu“ – genannt werden. Hier bin ich skeptisch, ob sich das durchsetzen wird.

Und was meinst Du zu Chinese Poker? Hinterlasse doch jetzt Deine Meinung zu dieser neuen Pokervariante!

PS: Ich habe ein witziges PDF mit Bildern zum Thema „Ein Tag im Leben eines Poker Profis“ erstellt. Lade es jetzt kostenlos herunter, indem Du diesen Artikel mit anderen auf Twitter oder Facebook teilst!
 

 

 

iPads bei Betsson zu gewinnen

Ich bin nicht so der Fan davon, den eigenen Poker Blog nur mit Werbung von Pokerseiten voll zu spammen. Aber dieses Angebot hier von Betsson ist mir einen kurzen Beitrag wert, denn schliesslich gibt es ganze 100 iPads zu gewinnen!

Die iPads werden an die besten Spieler aus zwei Freerolls am 15.05.2011 vergeben.

  • 25 iPad Giveaway Freeroll: Hier musst Du während mindestens 15 Tagen im April 2011 jeweils 50 Spielerpunkte bei Betsson sammeln
  • 75 iPad Giveaway Freeroll: Hier musst Du während mindestens 15 Tagen im April 2011 jeweils 150 Spielerpunkte bei Betsson sammeln

Die Erfordernis von 50/150 Spielerpunkten erscheint mir machbar für regelmässige Pokerspieler. Wenn Du so einer bist und sowieso im Ongame-Netzwerk spielst (zB bei Bwin, Tower Poker, Hollywood Poker etc), dann sollte Dir der Umstieg auf Betsson auch sehr einfach fallen. Schliesslich ist dort genau die gleiche Software im Einsatz wie bei allen anderen Pokerseiten aus dem Ongame-Netzwerk.

Melde Dich deswegen noch jetzt über diesen Link bei Betsson an und hole Dir mit dem Gutschein Code POKERPROFI einen tollen 8fach-Bonus von bis 550$!

Das Ende des Poker Booms?

Diese Frage im Titel ist eigentlich falsch gestellt. Eigentlich sollte sie lauten: Wann ging der Poker Boom zu Ende? Denn jedem der schon länger online Poker spielt ist klar, dass der Boom zu Ende ist. Ein Blick auf die Suchanfragen (Quelle: Google Insights for Search) nach „Poker“ in Deutschland zeichnet ein klares Bild:

Suchanfragen nach Poker in Deutschland 2004-2011

Der grosse Boom war Ende 2006, und seither ist das Interesse ständig gesunken. Allerdings bedeutet das nicht das Ende von online Poker, im Gegenteil. Es gibt immer wieder andere Länder, bei denen das Interesse ansteigt. Und Länder, in denen das Interesse gesunken ist, können Poker wiederentdecken. Zudem sind die Suchanfragen in Deutschland nur ein möglicher Gradmesser von Poker. Schaut man sich die Anzahl Spieler an den Tischen an, so ist das Spieleraufkommen nur bei einigen Pokerseiten stark gesunken, während andere Seiten zulegen konnten. Insgesamt, berichtet PokerScout, ist die Anzahl Spieler an den online Tischen im Jahresverlauf per Mitte März 2011 nur um 1% gesunken.

Was aber korrekt ist, dass der Boom vorbei ist. Die Phase der stark steigenden Nachfrage (sprich: viele neue Spieler, die mit pokern beginnen) ist sicher vorbei. Aber auf Jahre hinweg wird es immer noch Millionen online Zocker und Profis geben, da bin ich mir sicher. Was einfach das Problem dieser Entwicklung ist, ist dass das Spielniveau permanent ansteigt. Weniger neue Spieler = weniger Fische = mehr Regs/Tisch = höheres Spielniveau -> weniger Gewinn für gute Spieler, die sich nicht weiter entwickeln.

In dem Zusammenhang habe ich mir auch die Entwicklung der globalen Suchanfragen nach Poker Bonus und nach Rakeback angeschaut (klicken zum vergrössern):

Suchanfragen Poker Rakeback und Bonus weltweit

Wenig erstaunlich suchen auch deutlich weniger Leute nach Bonus-Angeboten. Rakeback hingegen, also Gebührenrückerstattung, blieb in etwa konstant. Das ist ein Zeichen dafür, dass die bestehenden Spieler sich mehr und mehr mit der Frage auseinandersetzen, wie sie Gewinn erzielen können. Und damit ein Zeichen, dass mehr Profis unterwegs sind und das Spielniveau ansteigt. Aber das dürfte ja jedem klar sein.

 

Fünf Poker Jahre: 2006 und 2011 im Vergleich

Ich bin auf 2+2 auf diesen witzigen Thread gestossen, in dem die Pokerjahre 2006 und 2011 miteinander auf witzige Weise verglichen werden. Ich habe die Sprüche von Goertsy und anderen Postern hier frei auf Deutsch übersetzet und mit eigenen Sprüchen ergänzt.

Ich selbst habe ja erst im Sommer 2007 mit Pokern angefangen, so gesehen fehlen mir 1.5 Jahre. Ich denke aber dennoch, dass sehr vieles an diesen witzigen Sprüchen leider wahr ist. Wenn Du selbst eine weitere Aussage weisst, dann hinterlasse sie doch als Kommentar.

 
Anzahl Fische
2006: Es ist an der Zeit, die Session zu beenden, da sind ja nur noch 2 Fische pro Tisch.
2011: Donnerwetter, da sind gleich zwei Fische an meinem Tisch, da muss ich sofort einen Screenshot machen!

 

Tisch Auswahl
2006: Was, nur 50% sehen sich den Flop an? Der Tisch ist mir zu tight
2011: Wow, ganze 20% sehen sich den Flop an, da muss ich sofort auf die Warteliste

 

Grosse und kleine Gewinne
2006: Hehe, ich habe ihn gestacked.
2011: Cool, ich habe seinen Blind gestohlen. Ich weiss gar nicht mehr wie es sich anfühlt, jemanden zu stacken.

 

Regel-Kenntnisse
2006: Was ist stärker, eine kleine Strasse oder ein Drilling? Warum habe ich mit meiner Strasse König-Ass-2-3-4 verloren? Was ist besser, Herz-Ass oder Pik-Ass?
2011: Wenn wir zu dritt in einem Turnier All-In sind und der Chipleader mit Trips gewinnt, auf welche Plätze kommen der andere Verlierer und ich?

 

Poker Tracking Software
2006: Was bedeutet ptbb/100 im Pokertracker 2?
2011: Soll ich mir nur die Fold to 3-Bet Stat im Holdem Manager HUD anzeigen lassen oder lieber gleich Fold_vs_3b.CO.IP?

 

Rechtfertigungen der Fische
2006: Aber es war doch suited!
2011: Immerhin habe ich meinen Bonus gleich gecleart, und in drei Tagen ist Zahltag

 

Multitabling
2006: Es hat eine Weile gedauert, aber mittlerweile kann ich 4tabling betreiben ohne allzu oft auszutimen
2011: Hat es jemand geschafft, einen dritten Monitor am PC anzuschliessen? Ich möchte drauf TV schauen, denn 24tabling ist eine langweilige Sache

 

Schwierigkeitsgrad
2006: Die Spiele werden immer thougher. Vor drei Jahren war das Niveau auf NL100 mit dem heutigen NL25 vergleichbar.
2011: Die Spiele werden immer thougher. Vor drei Jahren war das Niveau auf NL100 mit dem heutigen NL25 vergleichbar.

 

Varianz
2006: So ein ausserordentliches Pech, jetzt habe ich zwei Sessions hintereinander Minus gemacht.
2011: So ein ausserordentliches Glück, jetzt habe ich zwei Sessions hintereinander Plus gemacht.

 
Limits
2006: Das tiefste Cash Game bei Pokerraum XY ist NL 25, die Spieler sind sehr schwach.
2011: Das tiefste Cash Game bei Pokerraum XY ist NL 2, die Spieler sind sehr stark.

 

Post-Flop Strategie
2006: Gegen einen Gegner immer eine Continuation Bet machen
2011: Gegen einen Gegner immer 3-Barreling betreiben

 

Limits
2006: Wenn ich nicht ständig Coinflips verlieren würde, dann könnte ich locker NL 1000 crushen
2011: Wenn ich nicht ständig Coinflips verlieren würde, dann könnte ich locker NL 50 crushen

 
Equity
2006: Was, ich habe nur 60% Equity? Easy Fold, ich will meinen Stack doch nicht riskieren
2011: Was, ich habe ganze 50.01% Equity? Insta-Call

 

Bankroll Management
2006: Kann ich mit 500$ die 50+5$ Sit’n Go Turniere spielen?
2011: Kann ich mit 500$ die 5+0.50$ Sit’n Go Turniere spielen?

 
Gratis Geld zum Pokern
2006: Melde Dich bei Pokerstrategy an, da erhältst Du 5$ geschenkt
2011: Melde Dich bei Pokerstrategy an, da erhältst Du 50$ geschenkt plus 27% Rakeback bei Full Tilt Poker

 
Prognose
2011: Ich wünschte ich hätte schon im 2006 mit online Poker angefangen.
2016: Ich wünschte ich hätte schon im 2011 mit online Poker angefangen.

 
Kommt Dir ein weiterer Spruch in den Sinn? Dann schreib ihn doch jetzt auf!
 

Vergleich Poker spielen vs. Forex Trading

Ich blicke wieder über den Tellerrand „Poker“ hinaus. Ich hatte schon früher eine Serie zum Thema Poker vs. Casino geschrieben. Nun widme ich mich dem Thema Forex – ein Begriff, den ich vor einem Jahr noch nicht kannte und der Dir vielleicht auch neu ist. Ich erkläre deswegen zunächst kurz, was Forex Trading ist. Und danach gehe ich auf die Gemeinsamkeiten zwischen Poker und Forex ein. Und es ist erstaunlich: So unterschiedlich ein Kartenspiel und der online Devisenhandel auf den ersten Blick sein mögen, so viele Gemeinsamkeiten finden sich beim näheren hinschauen.

Was ist Forex Trading?

Der Begriff Forex stammt aus dem Englischen und ist die Abkürzung für „Foreign Exchange“, zu Deutsch Devisenmarkt. Mit einem täglichen Volumen von 4 Billionen US-Dollar ist das der grösste und liquideste Markt weltweit. Und daran kann man als privater Anleger – oder wollen wir es lieber Zocker nennen? – von seinem Wohnzimmer aus teilnehmen. Der Handel ist sehr einfach: Du wettest z.B. darauf, dass der Yen gegenüber dem Euro abwertet. Also verkaufst Du Yen und kaufst gleichzeitig Euros. Das kannst Du bei einem Forex Broker mit wenigen Mausklicks erledigen, denn dort werden jeweils Währungspaare, wie eben z.B. EURO/Yen, gehandelt.

Poker und Forex Trading: Gemeinsamkeiten

Wie gesagt, die Gemeinsamkeiten sind trotz der völlig verschiedenen Themen hoch.

Rund um die Uhr pokern – oder eben handeln

Online Poker ist 7x24h möglich. Du kannst jederzeit online gehen und eine Runde zocken. Beim Forex Trading ist es fast so. Du kannst weltweit rund um die Uhr an 6 Tagen die Woche traden (anders als wenn Du z.B. Aktien an der Börse kaufen willst, hier musst Du die Öffnungszeiten beachten). Somit ist gleich wie bei Poker das Suchtpotenzial hoch – aber auch die Flexibilität gross. Gerade wer als Hobby-Trader versucht, sich ein wenig Geld nebenbei zu verdienen, wird es schätzen, dass er auch abends oder nachts online Handeln kann – und seine Aufträge innert Sekunden abgewickelt werden.
Leverage: Geringer Einsatz, hoher möglicher Gewinn
Beim Forex Trading werden Fremdwährungen allesamt mit einem Hebel getradet. D.h., anders als wenn Du US-Dollars am Bankschalter für Deine nächste USA Reise holst, und den Gegenwert 1:1 in Euros bezahlen musst, kommt beim FX Handel ein hoher Hebel zum Einsatz. Üblich ist 200:1. Du kannst somit mit 500 Euros Einsatz ganze 100‘000 Euros bewegen. Wenn Du auf die falsche Währung wettest, ist Dein Einsatz von 500 Euro aber sehr schnell weg. Und genau dasselbe kennen wir doch vom online Poker, von den Turnieren! Du kannst mit wenig Einsatz um ein Preisgeld von einer Million spielen. Und ein Bad Beat zu viel, und Dein Einsatz ist verloren.

Varianz und Bankroll Management

Wegen dem Leverage ist die Varianz beim Forex Trading hoch (und dass die Varianz beim Pokern hoch ist, wird ja wohl niemand bestreiten). Deswegen ist genauso wie beim Pokern ein sauber eingehaltenes Bankroll Management wichtig, um die Wahrscheinlichkeit, „broke“ zu gehen, möglichst gering zu halten. Es ist im Prinzip genau gleich: Wenn man 50% seines Geldes auf einen einzigen Trade setzt (oder sich mit 50% seiner Bankroll ein einziges, teures Buy-In leistet), dann geht man auf lange Sicht praktisch sicher broke. Wenn man nur 5%, oder besser nur 1% seiner Bankroll pro Trade (oder eben pro Buy-In) riskiert, dann wird man auch mehrere schlecht gelaufene Trades gut verkraften können.

Die meisten verlieren Geld

Ich habe nirgends verlässliche Zahlen zum Forex Trading gefunden (und zum online Poker gibt es das ja auch nicht), aber ich bin mir sicher, dass auch beim FX Handel keine 10% der Trader langfristig Gewinn machen. Denn es ist ja gleich wie beim online Poker: Man „spielt“ gegen andere Personen. Was die eine Person gewinnt, muss die andere zwingend verlieren. Und so wie es beim online Poker „Multitabling Regs“ gibt, so gibt es halt im Forex Handel die professionellen Händler, die mittels automatischen Handelssystemen ein Vielfaches dessen umsetzen, als was ein Amateur-Trader bewegt. Und eines ist sicher: Wenn überhaupt jemand Gewinn macht, dann vornehmlich diese Profis. Somit wird der Gewinn auf eine relativ kleine Gruppe von Tradern konzentriert.

Und dann ist ja noch der „Rake“. Beim FX Handel wird dies Spread genannt – die Differenz zwischen Ankaufspreis und Verkaufspreis eines Devisenpaars. Zwei Trader, die gleich gut sind und ständig nur mit sich selbst traden würden, hätten wegen diesen Gebühren irgendwann deswegen kein Geld mehr. Das gleiche würde passieren, wenn zwei gleich starke Poker Profis sehr lange Heads-Up auf tiefen Limits gegeneinander spielen würden – irgendwann hätte der Rake ihre Stacks auf 0 reduzuiert.

Demokonto

Ja, auch beim Forex Handel werden Neukunden mit einem kostenlosen Demokonto angelockt. So wie man um Spielgeld pokern kann, kann man auch mit einem Demokonto online Devisen handeln. Allerdings mit einem Unterschied: Beim FX Trading handelt man unter realen Bedingungen. Anders also als bei Freerolls oder Playmoney Tischen kann man seine Strategien wirklich im „richtigen“ Markt austesten!

Ich persönlich kann dem online Devisenhandel nicht viel abgewinnen und habe auch noch nie Geld bei einem Forex Broker einbezahlt. Wenn Dich das Thema aber reizt, dann kannst Du z.B. einen Forex Vergleich wie www.forexvergleich.org konsultieren und dann bei einem Broker ein kostenloses Demokonto eröffnen, um das ganze einmal ohne Risiko auszuprobieren.

Hast Du Erfahrungen mit dem Forex Handel? Dann hinterlasse doch jetzt einen Kommentar dazu!

Videochat Game getestet

So ziemlich genau vor einem Jahr war der Videochat Chatroulette in aller Munde. Wenn Du es selbst nie ausprobiert hast – viel verpasst hast Du nicht. Aber die Idee ist dennoch extrem einfach und ansteckend: Du gehst auf deren Webseite, aktivierst Deine Webcam und schon siehst Du ein Bild von Dir und ein Bild eines zufälligen Videochat-Partners. Gefällt Dir nicht, was Du siehst, drückst Du auf „weiter“ und schon siehst Du den nächsten Mann (>95% der Teilnehmer sind leider männlich, und ein Teil davon ist sehr leicht bekleidet…).

Chatroulette wurde so populär, dass auch Zeitungen und TV-Stationen darüber berichteten. Noch heute gehört Chatroulette zu den 5000 meistbesuchten Seiten weltweit. Und sicherlich ist es eine der meistkopierten Seiten. Eine simple Idee lässt sich eben schnell kopieren.

Betatest Videochat Game

Einer der Klone von Chatroulette ist Chathopper und diese Videochat-Seite verfügt sogar über eine zusätzliche Funktion: Man kann dort sogar noch seinen Namen und sein Herkunftsland angeben. Jedenfalls, statt nur zu kopieren versucht sich diese Alternative zu Chatroulette mit einer Innovation – mit Videochat Games. Ich wurde eingeladen, an einem Beta-Test davon mitzumachen. Welche Ehre. Die Beta-Test Phase ist vorbei und aktuell gibt es zwei Spiele, die auf games.chathopper . com gespielt werden können: Power Math und Colorbuzzer. Ich gehe nur auf das erste davon ein, weil ich das andere nie zum Laufen gebracht habe, obwohl die Regeln eigentlich klar sind (weckt Erinnerungen ans Spiel Senso aus den 80er Jahren).

Bei Power Math spielt man mittels Webcam gegen einen Gegner. In der Mitte des Bildschirms wird eine Matheaufgabe gestellt, und oben sind vier mögliche Antworten eingeblendet. Mit dem Finger „tippt“ man dann virtuell auf die richtige Lösung.

Colorbuzzer Screenshots (Quelle: Chathopper)

 

Ich muss sagen die Idee eines Webcam-basierten Spiels gegen einen Gegner finde ich gut. Und es hat auch mehrheitlich geklappt mit der Erkennung der Steuerung (aber halt nicht immer). Ich kann mir vorstellen, dass das technisch nicht ganz einfach zu lösen war.

Ich denke aber nicht, dass ich das Spiel nochmals spielen werde. Das hat zwei Gründe: Erstens sind aktuell zu wenig Spieler bei Chathopper Games online. Das heisst, man muss sich praktisch mit einem Kollegen verabreden, um zu spielen. Und zweitens ist das Spiel extrem öde – da finde ich selbst ein Poker Freeroll Turnier mit 10$ Preisgeld und 1000 Teilnehmern spannender.

Das heisst aber nicht, dass die Idee damit gestorben ist. Vielleicht erfindet jemand noch ein spannenderes Spiel, das man via Webcam gegen einen Gegner spielen kann. Ein Logik-Test zum Beispiel, oder eine Art Memory. Was auch immer, aber das PowerMath wird nicht der grosse Reisser werden, oder was meinst Du?

Update vom 16.12.2011: Chathopper ist down und es sieht nicht danach aus, als ob die Seite bald wieder online wäre.
 

 

 

Double or Nothing: PokerStars wechselt zu Fifty50; Alternativen

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie im Ongame-Netzwerk im Sommer 2008 die Double or Nothing SNG’s lanciert wurden. Die Idee ist simpel und fand rasch grossen Anklang: In einem 10-Mann Turnier verdoppeln all jene Spieler ihren Einsatz, die unter die ersten 5 gekommen sind, die anderen Spieler gehen leer aus. Das SNG Turnier ist zu Ende, sobald nur noch fünf Spieler übrig sind. Die Höhe der Chip Stacks spielen dabei keine Rolle.

Die Idee dieser Double or Nothing (oder kurz: DON) Turniere wurde schnell von anderen Pokerseiten kopiert. PokerStars z.B. machte sich nicht einmal die Mühe, einen neuen Namen für „Double or Nothing“ zu erfinden. Im iPoker-Netzwerk wurden die Spiele immerhin mit neuem Namen versehen: Double Up SNG.

Ich hatte auch einige dieser DON SNG’s gespielt, muss sagen dass sie ziemlich stupide sind. Und dass zumindest am Anfang viele Spieler keine Ahnung von der optimalen Strategie hatten – gerade an der Bubble. Dort zählt es sich aus, fast nie zu callen, aber in später Position fast immer die Blinds mit einem All-In zu stehlen. Wen es interessiert, habe ich mit dem Independent Chip Model einen Vergleich zwischen DON und SNG ab der Bubble gemacht.

PokerStars fifty50 statt DON

Seit Mitte Februar 2011 hat nun PokerStars die DON’s mit dem neuen Sit’n Go Format fifty50 ersetzt. (Hinweis 17.02.2011 abends: Habe in einem anderen Blog gelesen dass die DON bei Stars erst Ende Februar 2011 gestrichen werden) Hauptgrund dürften die Betrugsmöglichkeiten bei DON’s gewesen sein, was ja auch passiert ist: Man hat an der Bubble einfach Chips zum kleinsten beteiligten Spieler geschoben, der im eigenen „Team“ war. Einzelne Chips in einem Small Stacks sind bei DON’s an der Bubble extrem viel mehr Wert als die Chips des Big Stacks (der kann auch 90% aller Chips im Turnier halten – er wird ja nie mehr als 20% des Preisgeldes gewinnen können). Diesem Betrug mit Collusion wird mit den fifty50 entgegengewirkt.

Wie funktioniert ein fifyt50 auf PokerStars? Ganz einfach, sind nur noch 5 der 10 Spieler übrig, erhält jeder sein Buy-In zurück. Die andere Hälfte des Preis-Geldes wird im Verhältnis zu den Chipstacks verteilt. Sind also 100$ Preisgeld zu gewinnen, erhält jeder Spieler 10$. Die übrigen 50% werden anteilsmässig verteilt – wer 40% der Chips hält, gewinnt weitere 20$ hinzu. Wer sich mit einem Chip ins Geld gefoldet hat, kriegt praktisch nur sein Buy-In zurück.

Damit ist ein fifty50 eine Mischung aus DON und Winner Takes it All-Turnier. Während bei einem DON das ICM eine enorm wichtige Rolle spielt, ist ICM bei einem WTA-Turnier nicht relevant. Somit versprechen fifty50 Turniere mehr Spass und sind auch anspruchsvoller als DON, weil man wieder mehr Hände callen kann und beim Pushen an der Bubble viel genauer überlegen muss, wie viele Hände die Gegner in den Blinds callen werden (und das werden mehr sein als bei DON’s).

Alternative zu PokerStars Double or Nothing

Wenn Du Double or Nothing auf PokerStars gegrindet hast und nun verzweifelt nach einer Alternative suchst, dann keine Sorge. Es gibt genügend andere Anbieter, bei denen Du weiterhin Double or Nothing Turniere spielen kannst. Meine zwei Empfehlungen hierzu sind:

  • Betsson – der bekannte britische Wettanbieter. Du spielst gegen die  schlechten Gegner aus dem Ongame Netzwerk wie bei BWIN und kannst Dir mit dem Gutschein Code POKERPROFI einen Bonus bis 1’600$ holen
  • Winner Poker – bei dem Namen sollte das Gewinnen ja einfach sein, oder? Winner Poker ist Teil des  grossen iPoker Netzwerks, weswegen wie bei Betsson für genügend Traffic gesorgt ist. Hole Dir 500$ Bonus mit dem Bonus Code pokerpro

Poker als Lebensunterhalt? Vom Pokern leben?

Das sind vieldiskutierte Fragen. Jeden Monat taucht in den grossen Pokerforen wie z.B. auf Pokerstrategy.de wieder ein Thread dazu auf, in beliebigen Variationen wie z.B.:

  • Kann man vom Pokerspiel leben?
  • Soll ich meinen Job kündigen und Poker Profi werden?
  • Auswandern und Pokern?
  • Lohnt es sich, Pokerprofi zu werden?

Für einmal hat sich jemand mit einer solchen Frage direkt an mich gewendet, per E-Mail. Ich habe sein Einverständnis erhalten, sein Mail veröffentlichen zu dürfen, weil mir die Frage gut als Basis für einen Artikel hier in meinem Blog gefiel. Hier also das Mail von Oli aus Ex-Jugoslawien:

„Ich würde mich gerne bei einem der unzähligen Pokerräume anmelden und mich gerne dabei von Dir beraten lassen. Ich hatte vor, mich bei 888 registrieren zu lassen, natürlich nicht ohne einen entsprechenden Rakeback-Deal. Ich plane 3-5 Stunden täglich zu spielen und hoffe das da in einem Monat was bei rum kommt, zusätzlich zu den eigentlichen Gewinnen, die ich anpeile. Da ich in einem Niedriglohnland lebe, sollte sich auch nur durch semi-professionellen Pokerspiel ein Großteil meiner Lebenshaltungskosten (theoretisch) damit verdienen lassen. Ich bin kein Träumer und nicht aufs schnelle Geld aus, aber da ich bislang bei Spielgeld-Portalen meinen Gewinn kontinuierlich gesteigert habe und selbstverständlich bereit bin noch sehr viel mehr über Texas Hold’Em zu lernen, schätze ich die Situation so ein, daß ich auf diese potenzielle Einnahmequelle nicht verzichten sollte.“

Ja, was denkst Du dazu? Also ich finde es gut, dass der Oli erst einmal ein paar Pokerspieler mit Erfahrung angefragt hat (nicht nur ich habe sein E-Mail erhalten). Und ich finde es auch gut, dass er versucht, realistisch zu bleiben („ich bin kein Träumer und nicht aufs schnelle Geld aus“). Problematischer ist, dass er noch gar nicht um echtes Geld gepokert hat. Und Geld verdienen wollen alle beim Pokern um echtes Geld, nur schaffen es die wenigsten. Deswegen hier meine Gedanken zum semi-professionellen Pokerspiel.

Spielgeld und Poker um Echtgeld sind zwei Paar Handschuhe

Ich erinnere mich an meinen Einstieg ins online Poker im Sommer 2007 zurück. Ich hatte mich bei Europoker an die Spielgeld-Tische gesetzt und nach 3 Wochen meine Chips von 1‘000 auf 13‘000 erhöht. Da war es an der Zeit, um echtes Geld zu spielen. Also cashte ich 50 Euro ein und spielte fortan Fixed Limit und später SNG-Turniere. Schnell merkte ich, dass sich die Spieler viel tighter spielten. Kein Wunder, plötzlich ging es ja um ihr eigenes Geld. Ich will damit nicht sagen, dass Pokern um Spielgeld kein guter Einstieg ins pokern ist. Zwei Vorteile sind, dass man sich so mit den Regeln vertraut machen kann und sich auch an die Software der Pokerseite gewöhnen kann. Um dann beim Spiel um echtes Geld erfolgreich zu sein, muss man seine Strategie und Spielweise aber anpassen (z.B. indem man deutlich weniger Hände spielt).

Pokern für Taschengeld und Lebensunterhalt

Das ist prinzipiell möglich. Ich gehörte auch zu jenen, die sich ein sehr nettes Taschengeld beim online Poker mit Sit’n Go‘s verdienten. Und ich war sogar so weit, über ein Jahr Ferien und Poker in Thailand nachzudenken – weil dort die Lebenshaltungskosten tief sind. Und 2‘000$ monatlich kann ich bei anständigem grinden verdienen. Aber es kam dann bei mir alles anders.

Aber zurück zu Oli’s Frage. Viele wollen sich ein nettes Taschengeld beim Pokern verdienen, aber nur wenige schaffen es. Die allermeisten Spieler pokern, um Geld dabei zu verdienen. In der Realität verdienen aber keine 10 Prozent der Spieler Geld. Das heisst, dass neun von zehn Pokerspielern beim pokern Geld verlieren, obwohl sie dabei Geld gewinnen wollen und auch davon träumen, sich ein neues Handy, einen schönen Urlaub oder ein Motorrad mit online Poker zu finanzieren.

Sehr wenige Spieler verdienen viel Geld im online Poker

Das sollte klar sein. Nur die wenigsten Spieler verdienen Geld beim Pokern. Und der grösste Teil der Gewinne geht an Spieler mit 1‘000 oder mehr Stunden Erfahrung an Echtgeldtischen und an solche, die an 6, 10 oder 15 Tische gleichzeitg grinden können. Denn nur lässt sich ein ordentlicher Stundenlohn verdienen, der höher ist, als wenn man im Mäc Hamburger brät.

Nachhaltig erfolgreich Pokern

Ein weiterer Punkt ist die Nachhaltigkeit beim Poker. Ich meine jetzt nicht, dass die spiele „immer thougher“ werden oder dass es ein Pokerverbot im Internet geben könnte. Ich meine damit, dass man als Spieler viele Voraussetzungen erfüllen muss, um auch nach 1, 2 oder 3 Jahren noch mit Poker seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Dazu gehören unter anderem:

  • Disziplin (ohne Chef dennoch einen geregelten „Arbeitstag“ zu haben und nicht nur abzuhängen)
  • Weiterbildung (ohne Analyse des eigenen Spiels und ohne Weiterbildung wird man überholt – dies benötigt auch noch Zeit neben dem reinen grinden)
  • Ausdauer (an einem Freitag Abend fünf Stunden zu pokern ist etwas ganz anderes, als sich 8 Stunden pro Tag, 6 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr nur mit Poker auseinander zu setzen)
  • Psychische Stärke (ohne starke Kontrolle über sich selbst und ohne genügend Tilt-Resistenz wird man nach dem ersten Downswing – und das kommt bestimmt – aufgeben)
  • Soziales Umfeld (es gibt auch ein Leben jenseits von Poker – man sollte seine sozialen Kontakte weiterhin intensiv pflegen)
  • Bankroll Management (ohne striktes Bankroll-Management verliert man spätestens langfristig all seine Gewinne)
  • Gesundheit und gesunder Lebensstil (den ganzen Tag nur zu sitzen und Chips vor dem PC zu essen, das ist nicht nachhaltig. Ich habe das selbst erlebt :-/ Siehe hier meine Gesundheits-Tipps für den Poker Arbeitsplatz

Diese Liste ist nicht abschliessend. Ein paar weitere sehr interessante Gedanken haben drei interviewte Blogger gehabt, die Du hier im Interview mit Poker Profis und Bloggern veröffentlicht habe.

Mein Tipp: Job behalten, Pokern als Hobby

Ich würde unter den Voraussetzungen von Oli (erst Spielgeld-Erfahrung) auf keinen Fall den Job kündigen und auf keinen Fall schnelle und hohe Gewinne beim online Poker erwarten. Der Weg – selbst zum semi-professionellen Spieler – ist steinig, lange und anstrengend. Die wenigsten halten ihn durch. Bevor ich überhaupt über die Variante „Semi Poker Profi“ nachdenken würde, würde ich solange Poker als Hobby betreiben, bis ich mindestens ein Jahr und 500‘000 Hände Cash Game (oder 5000 Turniere) gespielt hätte – um echtes Geld und mit Gewinn.

Neue Pokerturniere bei PokerStars und Full Tilt Poker

Die beiden grössten Pokerseiten der Welt, PokerStars und Full Tilt Poker, haben das Jahr 2011 mit je einer grösseren Innovation für Turnier-Pokerspieler eröffnet. Diese Neuerungen zeigen, dass sich die beiden Marktführer nicht auf ihre Lorbeeren ausruhen. Insbesondere FTP, das mit Rush Poker letztes Jahr eine echt grosse Innovation für die Pokerspieler (und eine Gelddruckmaschine für sich selbst) lanciert hat, wirbelt weiterhin den Pokermarkt auf. Doch zuerst zu Stars.

PokerStars Home Games

Ein spezieller Name für private Turniere, den sich Stars da ausgedacht hat. Denn Home Games sind Pokerrunden unter Freunden bei einem Freund daheim – at „home“ eben. Jetzt kann man solche Home Games auch bei Stars im privaten Kreis durchführen, wobei halt jeder bei sich „at home“ ist. Nicht der grosse Wurf in meinen Augen. Ich warte noch darauf, dass es online Poker mit Webcam gibt – jeder Spieler sieht jeden Spieler am Tisch. Und mit zusätzlichem Voice-Kanal statt dem normalen Chat. Das wäre zwar keine Option für Multittabling Pros, aber sicher eine spannende Alternative zu den pixligen Spielfiguren, die man beim 1tabling sieht.

Full Tilt Multi Entry Turniere

Das ist mal wieder der Hammer. Die Idee ist so einfach, dass ich mich gewundert habe, warum das niemand vorher entwickelt hat. Bei einem Rebuy/Add-On Turnier kann man sich ja erneut einkaufen, wenn man keine Chips mehr hat.

Bei einem Multi Entry Turnier bei FTP kann man sich gleich zu Beginn der Turniers „mehrere Leben“ kaufen. Du kannst so als MTT-Spieler Multitabling im gleichen Turnier betreiben; Du musst Dich nicht in fünf Turnieren auf drei Pokerseiten eintragen, wenn Du mehrere Turniertische gleichzeitig spielen willst.

Full Tilt Poker achtet darauf, dass Du mit Deinen „mehreren Turnierleben“ nie am selben Tisch sitzen kannst. Sobald ein Tisch aufgelöst wird und es keinen Tisch mehr gibt, an dem Du nicht bereits einen Spieler hast, wird der Stack vom aufgelösten Tisch dem kleinsten bestehenden Stack zugewiesen. Das ist sinnvoll, denn wir wissen ja dank dem Independent Chip Model, dass der Grenznutzen von zusätzlichen Chips abnimmt. Das heisst aber auch, dass jede Zusammenlegung von 2 Stacks –EV aus Sicht des Multi-Entry Turnierspielers ist. Seine Chips wären mehr Geld wert, wenn sie auf 2 Spieler verteilt wären. Dafür ist es natürlich +EV, auf einer einzigen Pokerseite zu einem bestimmten Zeitpunkt all seine Turniere spielen zu können, statt bei mehreren Anbietern mit unterschiedlicher Software zu unterschiedlichen Zeiten (und möglicherweise noch mit unterschiedlichen Blindstufen) zu pokern.

Insgesamt gefällt mir diese Erfindung für Turnierspieler von FTP sehr gut. Hast Du schon mal ein Multi Entry Turnier gespielt? Was sind Deine Erfahrungen?

P.S.: Wenn Du mal ein PokerStars Homegame oder ein Full Tilt Poker Multi Entry Turnier ausprobieren willst – meld Dich doch mit diesen Bonus Codes an, um Dir den maximalen Bonus von jeweils 600$ zu sichern: