Es ist soweit: Neues Design beim Poker Profi Blog
Als ich diesen Blog im September 2009 startete, habe ich mich fürs günstiges Webhosting bei Bluehost entschieden und dort einfach per Knopfdruck die kostenlose Blogging-Software „WordPress“ installiert. Bei WordPress gibt es über 1’000 „Themes“, grafische Oberflächen. Ich kann also „praktisch“ auf Knopfdruck das Aussehen dieses Blogs verändern. Praktisch in Anführungszeichen, weil schlussendlich jede Theme ihre Eigenheiten hat, und es dann doch eine Stunde (oder eine Nachtschicht ;-) lang dauert, bis alles fast alles so dargestellt ist, wie man es gerne hätte.
Das bisherige Design war zwar brauchbar, aber ich war damit nie wirklich glücklich. Ich hatte deswegen auch diese Umfrage gestartet, ob Du als Leser ein neues Design wünschst. Das Resultat mit über 60% „Ja für ein neues Design“-Stimmen kam mir somit gelegen…
Ich habe mich nun für die kostenlose „Modern Style“ Theme entschieden. Das heisst nicht, dass ich 100% überzeugt bin (das bin ich fast nie), aber ich hoffe, dass Dir das neue Design ebenfalls besser gefällt als mir!
Ach ja, und ich habe 80% der Werbung auf der rechten Seite gelöscht. Es bringt meiner Meinung nach nichts, wegen ein paar Cents die Experience bei 99.9% der User (die die Werbung ignorieren) Minuspunkte zu holen.
100 Posts im Der Poker Profi Blog: Ein Rückblick
Eigentlich wollte ich ja einen Blogeintrag mit dem Titel „100. Post“ schreiben, aber dann kamen mir die Deutsche Meisterschaft im Strippoker und das Schweizer Verbot von Pokerturnieren in die Quere und wurde meine 100. und 101. Posts. Jetzt schreib ich halt im 101. Blogbeitrag einen Rückblick auf die ersten 100 Posts, die ich hier auf „Der Poker Profi – Poker Blog“ bisher veröffentlicht habe. Wer ganz weit zurückblättert sieht, dass ich am 12.09.2009 meinen ersten Blogeintrag veröffentlicht habe. Das heisst, dass ich bisher rund alle 2.6 Tage einen Blogpost verfasst habe. Seit zwei Monaten habe ich jedoch die Frequenz langsam gesenkt, ich bin mittlerweile bei einem Post alle fünf Tage angekommen. Ich denke, dass ein Blog mindestens einmal pro Woche aktualisiert werden sollte – viel Spielraum gegen hinten habe ich also nicht mehr ;-)
Es gibt ja Blogs, die schon seit vielen Jahren aktiv sind. Denen stehen viel mehr Blogs gegenüber, die mit grossem Enthusiasmus begonnen wurden, dann aber schnell (innert 1 bis 3 Monaten) wieder aufgegeben wurden. Enthusiasmus und Begeisterung alleine genügend nicht – man benötigt auch eine Portion Durchhaltewillen und Freude am Schreiben.
Durchhaltewillen als Pokerspieler / Blogger
Der Durchhaltewillen ist nicht nur als Pokerspieler (Stichwort Downswing und Varianz), sondern auch als Blogger gefragt, weil man Anfangs fast nur für sich schreibt. Es dauert eine Weile, bis man bei Google oder anderen Quellen gefunden und dann auch besucht und gelesen wird. Bei mir dauerte es fast einen Monat, bis ich erstmals 10 Besucher an einem Tag verzeichnen konnte und rund zwei Monate, bis ich die Marke von 10 Besuchern/Tag dauerhaft überschritt (8 Wochen nach Blogstart hatte ich letztmals unter 10 Unique Visitors an einem Tag). Nebst dem Messen von Besuchern sind die Kommentare das wertvollste Mittel, um Feedback und Bestätigung zu erhalten, dass Posts überhaupt gelesen werden. Ich möchte mich hier bei allen, die schon einmal einen Kommentar hier im Poker Profi Blog verfasst haben, herzlich bedanken! Das Kommentieren ist ganz einfach – einfach auf „Comments“ drücken, Name eingeben (kann auch ein Fantasiename sein), E-Mail Adresse angeben (kann ebenfalls eine fiktive Adresse sein) und den Kommentar veröffentlichen. Vor der Veröffentlichung muss ich den Kommentar dann erst noch manuell freigeben – dies geschieht aber nur einmal pro verwendete Mailadresse und dient dem Schutz vor Blog-Spam.
Also nur zu, wenn Du etwas gut oder weniger gut findest – ich freue mich über jeden Kommentar!
Freude und Spass am Schreiben als Poker Blogger
Ganz wichtig ist es, auch Spass am Schreiben und am Thema (bei mir natürlich Poker) zu haben. Spass haben ist sehr wichtig, schliesslich mache ich das ja freiwillig. Und wenn ich zurückblicke, dann waren auch Posts, die eine gewisse geistige Herausforderung darstellten, diejenigen die mir am meisten Freude bereiteten. Unter Herausforderung verstehe ich, dass sie nicht innert Minuten schnell hingeklatscht waren, sondern ich mehrere Stunden Zeit und auch etwas Grips investieren musste, um sie zu verfassen. Ich denke aber, dass gerade die Blog Posts mit Hintergrundinformationen und Analysen diejenigen sind, die einen Mehrwert für Dich als Leser darstellen. Ich zeige Dir hier im Rückblick die Posts, die mir am meisten „Spass“ bereitet haben und die, die grösste Herausforderung für mich waren.
Meine 2 x 3 Favoriten der letzten 100 Posts
3 witzige Spass-Blog Posts
Der Beweis: Online Poker ist rigged: Der grafische Beweis, dass es auch im Online Poker nicht immer mit rechten Dingen zu und her geht!
PokerStars lanciert Flash Poker: Mei, da hatte ich Spass daran. Passend für den ersten April habe ich mir eine gefakte News-Mitteilung ausgedacht – PokerStars reagiert auf Full Tilt Pokers Rush Poker mit einer neuen Pokervariante, bei der Flushs eine wichtige Rolle spielen. Ich ging sogar soweit, Strategien für diese fiktive Pokervariante zu veröffentlichen. Und tatsächlich sind Leser darauf hereingefallen ;-)
Ein Tag im Leben eines Poker Profis: Dieser Post hat mir wahrscheinlich selbst mehr Spass bereitet als dem durchschnittlichen Leser hier… Leider kommen die Witze nicht so gut an, weil man die Bilder sieht, bevor man den Text fertig gelesen hat. Ich habe u.a. deswegen auch noch eine PowerPoint Slideshow daraus gemacht, wo die Pointen viel besser ankommen. Hier kannst Du das witzige Poker PowerPoint Dokument (als PDF) herunterladen.
3 herausfordernde Poker Blogposts mit Mehrwert
Marktanteile Online Poker Deutschland: Es ist gar nicht so einfach, Marktanteile in einer Industrie wie dem Online Poker abzuschätzen. Die beiden grössten Anbieter PokerStars und Full Tilt Poker veröffentlichen keine Geschäftszahlen, und Party Poker als Nummer 3 veröffentlicht nur die Poker-Kundenzahlen weltweit, aber nicht für Deutschland. Ich habe deswegen mit ein paar Tricks und Kniffen versucht, die relativen Marktanteile der vier grössten unabhängigen Pokerräume abzuschätzen – unter anderem indem ich die Anzahl Forum-Posts je Pokerraum gemessen habe.
Schweizer gewinnt PokerStars Sunday Million für 1.14 Millionen: Michael “RichieRichZH” Friedrich wurde über Nacht zum Millionär, indem er das grosse wöchentliche Online Pokerturnier auf Stars, die Sunday Million, gewann. Um gegen über 36‘000 Teilnehmer erfolgreich zu sein, benötigt man nebst einem kühlen Kopf auch eine sehr grosse Portion Glück. Ich habe mir die Zeit genommen, zu analysieren, ob denn RichieRichZH wirklich ein guter Pokerspieler ist, oder ob er vor allem Glück hatte. Mein Fazit war: Er ist ein Losing Player auf den Sit and Go’s (spielt zu hohe Limits für sein mässiges „Können“) und er ist ein marginaler Gewinner bei Multi Table Turnieren (MTT) mit einem ROI von 1%. Ich las Interviews von RichieRichZH – ich denke er sieht es auch so und bleibt nach seinem Sieg auf dem Boden. Dieser Blogpost brachte mir kurzfristig sehr viele Besucher, weil jemand meine Analyse in einem Pokerforum veröffentlichte (danke im Nachhinein an diesen Unbekannten).
Tipps von drei Poker Profis und Bloggern: Hier sind wirklich wertvolle Tipps von drei Bloggern und Profi-Pokerspielern veröffentlicht. Ich hatte vier Blogger um ihre Tipps angefragt und innert 48 Stunden wirklich super Tipps von drei der Profis erhalten. Das ist sicher einer der Beiträge, die Dir als Leser und Pokerspieler am meisten Mehrwert bringen -> Lese-Tipp falls Du ihn noch nicht gesehen hast!
Schweiz verbietet Pokerturniere ausserhalb Casinos
Aus Sicht der Schweizer Pokerspieler ist der heutige Tag ein sehr schwarzer Tag. Das Bundesgericht, die höchste Schweizer Justizbehörde, hat entschieden, dass ab sofort nur noch konzessionierte Spielbanken – sprich Casinos – Texas Hold’em Pokerturniere anbieten dürfen. Private Turniere im Freundes- und Familienkreis bleiben weiterhin erlaubt.
Dieser Entscheid trifft die vielen Turnier-Anbieter, die in den letzten zwei Jahren aus dem Boden geschossen sind, hart. Inventar (Pokertische und Chips) werden wohl in Kürze zu Spottpreisen angeboten werden, und die vielen (Teilzeit)-Angestellten müssen sich eine neue Stelle suchen.
Vor zwei Jahren erlaubte die Spielbankenkommission, deren Entscheid später durch das Bundesverwaltungsgericht gestützt wurde, privaten Veranstaltern, Pokerturniere gegen Geld anzubieten. Die Überlegung war, dass Texas Hold’em kein Glücksspiel ist und deswegen nicht dem Spielbankengesetz untersteht. Das Bundesgericht sah das im heute veröffentlichten Bundesgerichtsentscheid anders: Texas Hold’em Poker sei vor allem ein Glücksspiel, deswegen gelte das Spielbankengesetz und Pokerturniere dürfen nur noch in Casinos ausgerichtet werden. Dieser Entscheid freut natürlich die Casino-Betreiber: Ich persönlich rechne nicht mit einem Besucheransturm auf Casinos, aber ein paar Pokerspieler mehr als früher werden sich sicher in die Casinos verirren. Am Live Poker verdienen Casinos kaum Geld – aber mit Garantie werden einige der Pokerspieler nach dem Ausscheiden aus Turnieren noch etwas Geld an Slot-Maschinen oder am Roulette-/Black Jack-Tisch verlieren.
Für mich persönlich ist dieser Entscheid des Bundesgerichts völlig unverständlich und er beweist, wie realitätsfremd die Richter dort sind. Während die Fachverständigen – die Eidgenössische Spielbankenkommission ESBK – noch im Dezember 2007 Poker als Geschicklichkeitsspiel qualifizierten, sind die Richter aus Lausanne offenbar wenig mit Texas Hold’em vertraut. Hier ein paar Zitate aus dem Entscheid 2C_694/2009:
- Glücksspiele sind Spiele, bei denen gegen Leistung eines Einsatzes ein Geldgewinn oder ein anderer geldwerter Vorteil in Aussicht steht, der ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt.
- Das Pokern wird im Wesentlichen durch die Verteilung der Karten und das auf nur beschränkten Kenntnissen (eigene und aufgedeckte Karten, allenfalls Bluff) beruhende Setzverhalten der Gegenspieler, d.h. durch kaum kontrollierbare, zufallsabhängige Faktoren bestimmt.
- Zwar kann ein Spieler mit Taktik, mathematischen Fähigkeiten, einem guten Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit, Lernfähigkeit, schauspielerischem Talent, psychologischem Geschick und einer klugen Risikoeinschätzung das Spiel in einem gewissen Mass zu seinen Gunsten beeinflussen, doch bestehen keine definitiven Daten dazu, in welchem Umfang diese Elemente tatsächlich den für den Spielausgang wesentlichen Zufall überwiegen.
- Die Abklärungen und Testspiele der ESBK weisen nur darauf hin, dass bei „Texas Hold’em“-Pokerturnieren nicht ausschliesslich Glück im Spiel ist, sondern auch der Eignung und Fähigkeit sowie der Erfahrung der einzelnen Spieler eine gewisse Bedeutung zukommt. Die Testserien der Spielbankenkommission und ihre Hypothesen vermögen jedoch nicht zu belegen, dass diese Umstände das Zufallselement überwiegen.
Jeder, der schon länger Poker spielt (und dazu gehört sicher keiner der Richter aus Lausanne), weiss, dass es beim Poker auch eine Glückskomponenente gibt. Siehe Foren-Threads mit Titeln wie „Poker ist rigged“, „Warum erhalte immer ich die Bad Beats“, „Verfl… Varianz“ etc. Aber jeder, der schon länger Poker spielt, weiss auch, dass sich langfristig das Kartenglück ausgleicht – langfristig gewinnt der bessere Spieler. Natürlich ist Poker nicht wie Schach: Ich kann ein Jahr lang jeden Abend gegen einen Karpow oder Kasparow spielen und werde jedes Mal verlieren. Beim Poker könnte ich gegen den besten Spieler der Welt spielen und hätte eine faire Chance, ein paar Abende den Tisch als Sieger zu verlassen – aber langfristig würde mich der Pokerprofi ausnehmen.
Der Beweis, dass Poker kein reines Glücksspiel, sondern mehrheitlich ein Geschicklichkeitsspiel ist, leitet sich schon daraus ab, dass es tausende Pokerprofis (als Kontrast: Kennt jemand einen Roulette-Profi oder jemanden, der beruflich als Slot-Maschine-Spieler arbeitet?) gibt, die mit Poker ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber von Männern wie Dan Harrington oder David Sklansky, die beide auch Pokerstrategie-Bücher verfasst haben, haben die Richter wohl noch nichts gehört… Und wohl auch nicht von der WSOP, der „Weltmeisterschaft im Pokern“, bei der regelmässig die gleichen Gesichter die grossen Turnierpreise gewinnen. Und sie kennen sicher auch nicht die Sharkscope-Statistiken, die beweisen, dass die Top-Spieler auf zehntausende Turniere Geld mit Poker verdienen.
Verbot Poker Turniere in der Schweiz – wie weiter?
Also erstmal muss ich anmerken, dass mich das Verbot vorerst nicht wirklich betrifft. Ich habe letztmals vor zwei Jahren live Poker gespielt – ich ziehe online Poker vor. Aber das Verbot wirft kein gutes Licht auf Poker, das sich vom jahrhundertealten, schlechten Image langsam erholt hat. Ich kann deswegen jedem, der sich für Poker interessiert, empfehlen, der Facebook-Gruppe „Pokern fürs Schweizer Volk“ (EDIT 06.11.2013: tja, die Facebook Seite gibt es nicht mehr, wie ich eben feststellen musste) beizutreten – und sei es auch nur als Sympathiekundgebung für die Betroffenen Pokerturnier-Veranstalter in der Schweiz.
Weiter möchte ich auf meine Webseite zum Thema Turnier-Poker Strategie (SNG, MTT) verweisen. Schon der Name sagt, dass es dort um Strategie geht – eben weil man mit Geschicklichkeit im Poker Geld verdienen kann.
Und natürlich möchte ich auch auf Angebote von Online Pokerräumen verweisen. Diese drei Räume sind die grössten Veranstalter von online Pokerturnieren – hier gibt es eine beliebig grosse Auswahl an Turnieren. Von Gratisturnieren (Freerolls) bis Turnieren mit einem Preisgeld über einer Million. Im Gegensatz zum Spielen in Casinos bezahlt man keinen Eintritt, wenn man die Software startet, und kann von mir aus im Pyjama spielen:
PokerStars – 600$ Bonus (Marketing Code psp13368)
Full Tilt Poker – 600$ Bonus (Referenzcode SNGPOKER)
PartyPoker – 500$/325 Euro Bonus (Code POKERPROFI)
Deutsche Strip Poker Meisterschaft: Sieger + Fotos
Ich hatte ja vor einem Monat über die erste deutsche Strippoker Meisterschaft kurz berichtet. Passenderweise wurde diese unter anderem von einer Kondommarke gesponsert. Das Finale fand am 27.05.2010 in Hamburg statt. Leider ist die Webseite (bb-strippoker.de; was für ein toller Domain-Name…) nicht ganz auf dem aktuellen Stand – das erste was man beim Besuch sieht, ist, dass man sich bewerben soll… Weiter unten stehen dann drei Sätze, dass der Sieger feststeht, und dass weiter Infos folgen. Sieht so aus, als ob die Content-Verantwortlichen am Donnerstag Abend tüchtig in Hamburg mitgefeiert haben und dann direkt ins Wochenende sind.
Zu gewinnen gab es einen Trip an die WSOP 2010 in Las Vegas. Im Finale traten 54 Teilnehmer an. Gemäss Ausschreibung hätten es 120 sein sollen. Ich leite daraus ab, dass es die Veranstalter nicht geschafft haben, die gewünschte Anzahl an Teilnehmern zu mobiliseren. Vielleicht lag es daran, dass sich niemand den Namen der Webseite merken konnte ;-)
Aber jetzt zum Thema: Während es wahrscheinlich niemanden interessiert, wie denn der erste deutsche Meister im Strip Poker heisst (für die Akten: Er heisst Marcel Langkabel und stammt aus Hamburg), interessieren sich bestimmt viele Leute für die Fotos, die bei der Strip Poker Meisterschaft geschossen wurden. Zumindest komme ich zu diesem Schluss, wenn ich meine eigenen Präferenzen auf die Allgemeinheit übertrage. Hier sind die besten Fotos, die ich gefunden habe. Mehr Fotos gibt es bei den beiden Bildquellen, die ich verwendet habe: bb-strippoker.de und Virtual Nights Hamburg.
Für den Fall, dass tatsächlich eine Pokerspielerin hier in meinem Blog vorbeischaut, habe ich auch noch zwei strippende Männer eingefügt. Wäre dankbar um einen Kommentar, damit ich weiss, ob auch Frauen hier vorbeischauen (sonst kann ich nächstes Jahr den Platz für ein weiteres Bild von strippenden Frauen verwenden ;-)
Poker Marktanteile in Deutschland
Ein recht neuer Blog zum Thema Poker-Umfeld ist poker2share.com. Die Betreiber des Blogs sind sehr ambitioniert. Und es gibt nicht viele Orte im Web, bei denen derart hochwertiger Content – aktuell vor allem zum Thema „Poker Recht/länderspezifische Rechtslage“ – zu finden ist.
Und seit Bernhard einen Artikel zum Thema „Deutsche Pokerblogs“ verfasst hat & ich es dort mit „Der Poker Profi“ in seine erste Auswahl „Deutsche Poker Blogs“ geschafft habe, bin ich natürlich regelmässiger Leser dort ;-)
Beim Stöbern auf poker2share.com bin ich auf den Artikel „Pokermarkt Deutschland“ gestossen. Ich muss sagen, Hut ab vor der Grafik, die ist echt professionell gemacht. In der Grafik sind auch die „Pokerräume Spieleranteile“ vermerkt. Gemäss ihren Auswertungen und Berechnungen gibt es in Deutschland für die grössten Pokerräume (ohne Poker-Netzwerke wie iPoker und Ongame) folgende Marktanteile:
Party Poker: 17.3%
Everest Poker: 11.4%
PokerStars: 8.3%
Full Tilt Poker: 7.3%
Berechnet wurden die Marktanteile durch Auswertungen bei alexa.com. Alexa misst die Popularität von grossen Webseiten. Dazu der „Disclaimer“ von Carsten & Bernhard von poker2share: „Dabei ist anzumerken dass alexa-Werte nur bedingt zuverlässig sind. Desweiteren kommt dazu, dass wir nur Daten dazu haben wie viele Deutsche auf die .com-Seite (und nicht den Spielserver) zugegriffen haben.“
Ich finde es gut, dass die beiden versucht haben, die Marktanteile der Pokeranbieter in Deutschland abzuschätzen. Zahlen zu den deutschen Marktanteilen gibt es nicht. Nicht einmal der grösste börsenkotierte Pokerraum (PartyPoker) veröffentlicht Zahlen auf Länderbasis. Also haben die beiden versucht, den Marktanteil abzuschätzen. Da ich selbst den Marktanteil weltweit schon abgeschätzt habe (siehe meinen Artikel auf Sit and Go Poker Strategie: Marktanteile von online Pokerräumen) und ich selbst ja auch Poker spiele, erstaunten mich die Resultate, insbesondere das „viel zu gute“ Abschneiden von Everest und das schlechte Abschneiden von PokerStars und Full Tilt Poker in Deutschland. Gemäss Pokerscout.com kommen die beiden letzeren Pokerräume auf rund 60% Marktanteil. Da würde es erstaunen, wenn Stars und FTP nur 15% Marktanteil in Deutschland haben.
Also – ich habe mir jedenfalls einen Abend lang Zeit genommen (äh ja, und wenn Du jetzt die Stirn runzelst dann bist Du nicht die einzige Person, die meint, ich könnte besseres mit meiner Zeit anfangen; eine langhaarige Blondine hat mir das am heutigen Abend auch schon gesagt ;-), den Marktanteil dieser vier Pokerräume in Deutschland zu verifizieren und vor allem eine bessere Schätzung als mittels Alexa zu machen. Das Problem bei Alexa haben die Verfasser ja schon erwähnt. Aber wie die Marktanteile besser abschätzen? Wie gesagt, das Ganze ist leider nicht ganz trivial und auch nicht in 10 Minuten erledigt. Ich freue mich über jeden konstruktiven Kommentar dazu. Mit konstruktiv meine ich, dass ich gerne Verbesserungsvorschläge von euch lese. Dass „meine“ Herleitungen der Marktanteile leider auch grosse Lücken haben, weiss ich selbst ;-)
Schätzung Marktanteile Pokerräume in Deutschland
Zunächst mal habe ich mich darauf beschränkt, nur die vier Pokerräume Party, Everest, Stars und Full Tilt anzuschauen. Um eine einfache Vergleichbarkeit der Resultate zu erzielen, habe ich die relativen Marktanteile dieser vier Räume berechnet: Wenn es nur diese vier Pokeranbieter geben würde – wie gross wäre der Marktanteil jedes einzelnen Raumes? Um die Zahlen mit denen von poker2share zu vergleichen, habe ich auch deren Werte auf 100% hochgerechnet:
Als nächstes bin ich zu www.pokerscout.com gegangen und habe mir dort die aktuellen durchschnittlichen Spielerzahlen der letzten 7 Tage angeschaut. Demnach wären die Marktanteile ganz anders: 87% Marktanteil für Stars und FTP, Everest mit 4% statt 26% und Party mit 9% statt 39%…
Die Frage ist natürlich: Kann man globale Marktanteile auf Deutschland projizieren? Ich behaupte nein, da Deutschland weniger als 10% des weltweiten Pokermarktes ausmacht. Aber die Unterschiede zur Schätzung von poker2share sind doch enorm markant.
Ich bin dann weiter zu Google.de. Ich habe dort die Anzahl Suchresultate gemessen für die Suchanfragen bei Google Deutschland nach deutschen Seiten (Keywords: „pokerstars“ or „poker stars“; „full tilt“ OR „fulltilt“; „party poker“ OR „partypoker“; „everest poker“ OR „everestpoker“). Die Resulate sind ebenfalls unbrauchbar:
Alle vier Anbieter haben um die 200‘000 Treffer. Es scheint so, dass die grossen Portale einfach alle Seiten bewerben, und entsprechend gibt es auch ähnlich viele Treffer.
Dann habe ich es bei Google Insight for Search versucht. Dort kann man „Sehen, wonach gesucht wird“. Die Idee ist folgende: Wenn häufig nach einem bestimmten Pokerraum gesucht wird, dann ist dessen Marktanteil wohl auch grösser. Dabei sind auch Long Tail Suchanfragen enthalten, also z.B. „PokerStars Cheats“ oder „PokerStars Bonus Code“. Ich habe die Resultate gefiltert für Deutschland, und nach der Anzahl Suchanfragen nach „Full Tilt“, „PokerStars“, Everest Poker“ sowie „Party Poker“ und „PartyPoker“ gesucht. Für Party gibt es zwei verbreitete Schreibweisen, ich habe die beiden Resultate addiert. Für alle Suchanfragen seit 2004 ergibt sich folgende Berechnung der Marktanteile Pokerräume in Deutschland:
Zudem habe ich auch die Suchanfragen der letzten 12 Monate als Indikator für den Marktanteil genommen – meiner Meinung nach die bessere Wahl, da es die aktuelleren Ergebnisse widerspiegelt:
Gemäss dieser Auswertung hätte PokerStars 50% Marktanteil, gefolgt von Party und FTP mit je über 20%, und Everest als abgeschlagenem Viertplatzierten. Diese Werte sind auch den globalen Marktanteilen recht ähnlich.
Gibt es noch eine bessere Möglichkeit zur Abschätzung des Marktanteils, ohne dass man die Spielerzahlen je Pokerraum in Deutschland kennt? Meiner Meinung nach JA! Ich habe beim grössten deutschsprachigen Pokerforum, PokerStrategy, die Anzahl Threads je Pokerraum seit 01.01.2010 gezählt. PokerStars kam dort auf 1097 Threads, Everest Poker nur auf 231 Threads. Die Marktanteile sehen so abgeschätzt wie folgt aus:
Demnach wäre wiederum Everest klar abgeschlagen auf Platz 4, mit FTP als Marktführer in Deutschland. Natürlich hat auch diese Berechnung des Marktanteils seine Nachteile. Viele Threads zu FTP könnten auch bedeuten, dass der Raum gerade besonders beworben wird oder z.B. die Software aktuell Probleme bereitet. Zudem bewarb PokerStrategy früher ausschliesslich PartyPoker – der Anteil Threads bei ps.de ist deswegen wohl überproportional hoch. Dennoch denke ich, dass die Forum-Aktivität ein guter Gradmesser der aktuellen Marktanteils eines Pokerraums ist – sicher besser als Alexa-Daten oder Anzahl indexierte Webseiten.
Resultat Schätzung Marktanteile Pokerseiten Deutschland
Jetzt hast Du den Blogeintrag bis hierhin gelesen und fragst Dich sicher, wie denn nun die Marktanteile im deutschen Pokermarkt wirklich verteilt sind. Also ich gebe aufgrund der obigen Analyse folgende qualifizierte Schätzung ab – die Werte entsprechen grob dem Durchschnitt der letzten beiden Grafiken (Suchanfragen bei Google & Forum-Threads):
Was denkst Du, sind diese Zahlen einigermassen realistisch?
Übrigens, wenn Du noch keinen Account bei einem der drei grössten Pokerräume Deutschlands hast, eröffne doch jetzt einen. Über den Link und mit den Bonus Codes erhältst Du den maximal möglichen Bonus!
PokerStars – 600$ Bonus (Marketing Code psp13368)
Full Tilt Poker – 600$ Bonus (Referenzcode SNGPOKER)
PartyPoker – 500$/325 Euro Bonus (Code POKERPROFI)
Boku87 hat seine 5$ -> 100k Challenge geschafft, gratz!
Das ist ja echt ein Zufall. Jetzt wollte ich mal schauen, was denn der Boku87 so macht und ob er noch an seiner zweiten Challenge dran ist, lese mich mühsam durch seinen PokerStars-Blog (unbrauchbar, da Daten nicht stimmen, und er dort nur 1xpro Monat postet; letzter Blogeintrag vom 25.04.2010) und jetzt sehe ich im 2+2 Forum, dass er es ausgerechnet gestern geschafft hat!
Also dann mal – herzliche Gratulation an Thomas Boekoff!!
Wer sich nicht mehr daran erinnert: Boku87 hatte letztes Jahr eine „unmögliche“ Challenge gestartet: Er wollte innert 15 Tagen aus 100$ 10’000$ machen, mit Sit and Go’s. Es wurden total 30’000 gegen ihn gesetzt – er bot eine Quote von 1:3 an, weil die Challenge so unmöglich zu schaffen schien. Na, er hat’s dank masstabling (50 Tische) geschafft und damit über 40k$ in knapp 2 Wochen verdient.
PokerStars hat ihn dann unter Vertrag genommen, und er hat Mitte Juli 2009 eine neue Challenge angekündigt:
Boku87 Challenge 2: Von 5$ auf 100’000$ in einem Jahr
Und die hat er jetzt geschafft. Im Gegensatz zur vorhergehenden Challenge hat er diese nur „aus Fun“ gemacht, ohne dass man hätte gegen Ihn wetten können. Er hat dabei anfangs Fixed Limit gespielt, weil 5$ eine zu kleine Bankroll für Sit and Go’s ist. Gegen Ende hat er alles zwischen 27$ und 100$ Sit and Go’s gespielt – wobei er vor allem die 45 und 90Mann Turniere spielte und wieder Mulittabling/Masstabling betrieb.
Boku87 spielt beim grössten Pokerraum der Welt (wo man dank genügend Spielern und guter Software auch 50tabling betreiben kann ;-) – wenn Du Dich über diesen Link bei PokerStars anmeldest, erhältst Du mit dem Marketing Code psp13368 den Maximal-Bonus von 600$.
Design Poker Blog „Der Poker Profi“
Meinen Poker Profi Blog gibt es ja seit mittlerweile seit 8 Monaten. Damals hatte ich noch wenig Ahnung von WordPress (über diese Software läuft dieser Blog) und von Design. Ich hatte einfach eine der verfügbaren kostenlosen Themes (grafische Oberflächen) gewählt. Ganz überzeugt bin ich aber immer noch nicht davon.
Regelmässige Leser (*hust!*) erinnern sich vielleicht dass ich schon Anfang Jahr eine Umfrage startete zum Design dieses Blogs. Leider war die Resonanz damals etwas „dünn“. Ich frage deswegen nochmals: Soll ich das Design dieses Blogs ändern?
Jetzt abstimmen: Neues Design für Der Poker Profi Blog?
Soll der Blog “Der Poker Profi” das Design verändern?(survey software)
Je nach Umfrage-Ergebnis wäre das dann ein kleines Projekt für Juni/Juli für mich. Was ich unabhängig des Umfrage-Ergebnisses mal machen werde, ist die Werbung hier deutlich zu reduzieren. Die beiden Balken rechts sind ja mittlerweile ziemlich bunt geworden durch die Google Adsense-Werbung, Amazon-Werbung und die Poker-Banner. Da ich insbesondere mit Adsense und mit Amazon wirklich praktisch nichts verdiene, werde ich diese Anzeigen gelegentlich entfernen. Ich denke es bringt nichts, 999 Besucher von meinem tollen Content hier (*hust!*) mit Werbung abzulenken, damit ich an einem Besucher ein paar Cents verdiene.
Wenn ich andere Poker Blogs lese, dann sehe, ich dass sie ebenfalls auf Google und Amazon Werbung verzichten – vermutlich aus gutem Grund!
Poker Sicherheitsrisiko bei Absolute/UB.com (Cereus Netzwerk) entdeckt
PokerTableRatings, eine Seite, die Infos und Stats zu bekannten Spielern veröffentlicht, hat ein Sicherheitsrisiko im Cereus Netzwerk entdeckt. Im Cereus Network sind die beiden Seiten Absolute Poker und UB.com (früher Ultimate Bet) zusammengefasst.
Wir erinnern uns: Im Sommer 2007 wurde bekannt, dass Manager von Absolute Poker „Super User Accounts“ nutzen, um Spieler bei Absolute abzuzocken. Mit Super User Accounts konnten Sie die Hole Cards der Gegner sehen und hatten ein leichtes Spiel. Nachdem es einige Gerüchte um mehrere Super User Accounts gab, die auf hohen Limits einfach „zu gut“ spielten, flog das unfaire Spiel auf: Im damals höchstdotierten Turnier bei Absolute Poker mit einem Buy-In von 1’000$, verlangte der Zweitplatzierte, CrazyMarco, von Absolute Handhistories zum Turnier, weil er vermutete, dass der Erstplatzierte, Potripper, einen unfairen Vorteil hatte. Tatsächlich erhielt er ein File, ein riesiges sogar. Darin waren hochvertrauliche Daten enthalten: Sämtliche gespielten Hände des Turniers, mit allen Hole Cards von allen Spielern. Mit Hilfe eines Moderators des Forums von PocketFives wurde das falsche Spiel von Potripper entlarvt. Es stellte sich hinaus, dass Potripper:
- Ab der dritten Hand sämtliche Flops anschaute, ausser wenn ein Gegner QQ oder besser hielt
- Er sämtliche Showdowns gewann
- Potripper am River immer foldete, wenn er hinten lag, und immer erhöhte, wenn er vorne lag
- Potripper nur bluffte wenn der Gegner schwache Hände hielt
Mehr zum Thema „Absolute Poker Skandal“ gibt es hier (auf englisch) zu lesen.
Die Geschichte liegt 2.5 Jahre zurück, aber hat ein ganz schlechtes Licht auf die Pokerindustrie geworfen. Aber jetzt zum aktuellen Sicherheitsleck.
Sicherheitsrisiko Absolute/UB.com (Cereus Netzwerk)
PokerTableRatings hat nun ein neues Sicherheitsrisiko entdeckt. Im Youtube-Video unten sieht man, wie es möglich ist, den WLAN-Datenverkehr abzulauschen und dabei in Echtzeit die Hole Cards eines Gegners auszuspähen. Dazu zeigen sie im Versuch, wie ein Computer über WLAN mit dem Internet verbunden ist und darauf an einem Spielgeldtisch gespielt wird. Das Notebook rechts davon ist nicht mit dem Internet verbunden, „erschnüffelt“ aber die Datenpakete, die vom Router zum PC vom Spielgeldspieler gesendet werden. Programme, um Wireless Verkehr auszuspähen, sind einschlägigen Hackern bekannt. Der Datenverkehr wird auf dem Notebook rechts entschlüsselt und man sieht, wie die Hole Cards korrekt abgebildet werden.
Offenbar benötigt man keine sehr vertieften Hacker-Kenntnisse, um die Hole Cards bei Absolute Poker/UB.com auszuspähen, da es seit Veröffentlichung dieses Sicherheitsrisikos bereits anderen Hackern mit wenig Aufwand gelungen ist, den Hack nachzubauen. Absolute Poker hat zum Vorfall Stellung genommen und meint, das Sicherheitsleck werde rasch geschlossen.
Insgesamt ist die Gefahr nach meiner Ansicht relativ gering: Ein Hacker müsste wissen, dass ein Spieler jetzt gerade auf Absolute Poker spielt, und sich mit seinem Notebook in Reichweite des WLANs befinden. Dennoch diskreditiert die Veröffentlichung dieser Hacking-Möglichkeit das Ansehen von Absolute Poker erneut.
Ich für meinen Teil würde nicht unbedingt dort spielen… Hier findest Du eine Liste von renommierten Anbietern, inklusive tollen Bonus Codes und Angeboten für neue Spieler ;-)
Sharkscope Leaderboards – Erste 100 Tage im 2010
Ich habe meinen letzten Post mit meinen Sharkscope Statistiken zum Anlass genommen, mir mal die Sharkscope Leaderboards 2010 genauer anzuschauen. Zum Zeitpunkt als ich die Leaderboards anschaute war das neue Jahr 2010 ziemlich genau 100 Tage alt. Wer Sharkscope.com nicht kennt: Auf dieser Seite kann man Sit and Go Statistiken zu sich und anderen Spielern abrufen. Fünf Abfragen pro Tag sind kostenlos. Zusätzlich zu den Spieler Stats gibt es auch die Leaderboards: Dort kann man u.a. einsehen, welches die Top-20 Pokerspieler pro Buy-In sind. Und das habe ich gemacht.
Regular Holdem SNG (Full Table) Leaderboards 2010
Auf den Buy-Ins von 16-35$ waren dies die fünf Top-Verdiener im 2010:
Dabei führt Serpico1983 vor pandurrrr, PinkoPanther, Billy Bob544 und scroosko. Als einziger hat Serpico1983 in 100 Tagen über 10‘000$ verdient, was einem Tagesdurchschnitt von 100$ entspricht. Auffallend ist, dass er im Gegensatz zu den anderen vier Spielern nicht bei PokerStars oder FullTilt pokert, sondern bei Ongame.it: Italiens Pokermarkt ist von der Welt abgeschottet, Italiener können ausschliesslich gegen Italiener pokern.
Obwohl Italien viel kleiner als der Rest der Welt ist, stammt der Top-Verdiener bei den 16-35$ Sit and Go’s aus Italien. Das kann ich nur damit erklären, dass die Italiener mehrheitlich sehr miese Spieler sind. Bevor einer fragt: Man muss eine italienische IP haben und benötigt bei der Registrierung bei einem italienischen Pokerraum auch eine italienische Steuernummer (Codice Fiscale), um Ein- und Auszahlungen tätigen zu können.
Auf den regular Sit and Go’s am 9/10-Mann Tisch mit Buy-Ins von 5-15$ waren im 2010 die bestverdienenden Pokerspieler matydred13, DamzTO, navigator77, RenatoR23 und riverkila:
Diesmal sind sogar zwei italienische Pokerspieler auf den Podestplätzen. Auswandern nach Italien würde sich fast lohnen bei der Fisch-Dichte…
Ich hab noch den Erstplatzierten matydred13 gescopt: Er hat bisher unter diesem Screennamen 20‘000 Sit and Go’s gespielt, 17‘000$ damit verdient und einen ROI von 9% erreicht.
Turbo Holdem SNG (Full Table) Leaderboards 2010
Schauen wir uns die Turbos an. Meiner Meinung nach gibt es auf den Turbos mehr gute Spieler, weil dort ein Spiel weniger lange dauert und man als Multitabler auf einen höheren Stundenlohn kommen kann. Auf den Turbos mit Buy-Ins von 16-35$ waren dies die fünf Top-Verdiener im 2010:
Fat Afghan, juandadi, SuperFlyftw, SchraMOVE, SivkaBurka. Der letztgenannte Spieler spielt schon lange auf Ongame; ich sass selbst auch schon oft mit ihm am Tisch, als ich noch bei BWIN pokerte. Der fette Afghane von PokerStars ist der einzige Spieler, der auf den Turbos über 10‘000$ in 100 Tagen verdient hat.
Auf den Turbo SNG’s mit Buy-Ins von 5-15$ haben diese fünf Pokerspieler bisher im 2010 am meisten verdient:
Giltlr, abarone68, sippin_crisis, Envision9 und Dchild10. Alle diese Top-Spieler spielen bei PokerStars. Noch erstaunlicher ist, dass es auf diesen tieferen Limits auf den Turbos mehr Spieler gibt, die über 10k verdient haben als auf dem nächsthöheren Limit. Das ist ein Hinweis darauf, dass der Rake auf den höheren Limits auf Stars wegen den vielen Mulittablern nur schwer zu schlagen ist. Ich hab mir noch den Grinder Giltlr angeschaut: Er erzielt ebenfalls einen ROI von 9% und hat bisher 74‘000$ mit Pokerturnieren verdient. Die Zahl von 50‘000 gespielten Sit and Go’s ist unglaublich – ich selbst bin momentan bei ca. 8‘000 gespielten SNG’s in etwas über 2 Jahren, und das verteilt auf mehr als fünf Spieler-Namen bei verschiedenen Pokerräumen.
Giltlr hat 4/5 all seiner Turniere auf dem 20$-Buy-In gespielt. Offenbar ist der Masstabler also ein Limit abgestiegen. Weiss jemand von euch mehr über seine Beweggründe dazu?
Und 50k Sit and Go’s… das entspricht einem Jahr Vollzeit-grinden mit 8h pokern à 20 Turniere pro Stunde. Damit käme man auf einen Stundenlohn von 30$. Wenn er noch Bonus-Angebot bei PokerStars bezieht (was er sicher macht), dann wird er so 40$/h machen. Eigentlich nicht sehr viel für den bestverdienenden SNG-Spieler auf den Low-Limits…
A propos, eine aktuelle Liste mit Bonus-Angeboten und Bonus-Codes findest Du auf meiner Sit and Go-Pokerstrategie Webseite. Und wenn Du auf PokerStars, der Seite wo die gutverdienenden Turbo-SNG Grinder spielen, pokern willst, dann kannst Du Dich über diesen Link mit dem PokerStars Marketing Bonus Code psp13368 anmelden und dadurch den maximalen Bonus von 600$ erhalten.
Lerne von drei Poker Profis (und Bloggern)
Etwas, was das eigene Pokerspiel am stärksten vorwärts bringt, ist das Lernen aus Fehlern. Leider ist dieses Lernen an Echtgeld-Pokertischen live oder online eine kostspielige Angelegenheit. Kostenlos lernen kann man jedoch aus den Fehlern und Ratschlägen von anderen. Ich habe drei deutschsprachige Pokerprofis, die selbst auch bloggen, nach den 3 Dingen gefragt, die ihr Pokerspiel am stärksten vorwärts und auf ein neues Niveau gebracht haben. Lies in ihren Tipps, worauf es beim Pokern wirklich ankommt, um auf Dauer Erfolg zu haben und Geld zu verdienen.
Ein herzliches Dankeschön an die drei Blogger und Poker Profis Leraner, Florian und Schoschovic, dass sie sich die Zeit genommen haben, sich dazu Gedanken zu machen und diese für euch niederzuschreiben!
Leraner – Übernimm die Verantwortung für Dich
Leraner ist 2009 aus Norddeutschland nach Gran Canaria ausgewandert, um dort seinen Lebensunterhalt mit Poker zu bestreiten. Nebst Live Poker spielt er natürlich auch online: Früher hat er mit der SSS (Short Stack Strategy) die höchsten Limits gecrusht, hat dann auf DON (Double or Nothing) mit Buy-Ins 100$+ gewechselt und spielt aktuell online Cash Game und MTT’s. Mehr von seinen Gedanken findest Du in direkt in seinem Blog Leraner – Pokern auf Gran Canaria; in seinem aktuellen Post „Warum ehemalige Winning Player heute in einem tiefen Down stecken“ geht näher darauf ein, wie schwierig Poker heute zu schlagen ist und wie es sich auf den höchsten Limits spielt (im Sinne von „Ein Big Blind ist grösser als der Monatslohn einer Näherin in Bangladesh“).
1. Wer verliert gewinnt – wer gewinnt verliert
Kein großer Sieg bringt einen nach vorne- Siege führen zu Selbstüberschätzung und Arroganz, Niederlagen führen dazu am Spiel zu arbeiten und besser zu werden, das Lied von Nordend Allstars „Gewinnen kann jeder“ beschreibt was ich sagen will. Grösse zeigt sich beim Verlieren … sowas kann jedem mal passieren… wir zeigen auch im größten Frust, unsere stolz geschwellte Heldenbrust , wir stehen auf und kommen wieder… wir werden‘s überleben, gehen jetzt einen heben, machen uns auf die Reise und sagen zum Abschied leise Scheiße… Wir kommen wieder und das nächste Mal als Sieger… wir singen auch bei Niederlagen denn es kommen wieder bessere Tage, sind sowieso moralische Sieger… wer verliert, lernt wahre Grösse zu zeigen.
Wir sind keine Freunde aber faire Gegner, sind sowieso moralische Sieger was auch gleichzeitig Punkt 2 ist.
2. Erwarte das Schlimmste, hoffe auf das Beste
Was bringt es ein guter Pokerspieler zu sein wenn man zum Arschloch mutiert, ich hatte so eine Phase , das Geld/Erfolg steigt einen zu Kopf, also Fair Play, beim Gewinnen und Verlieren, das heißt niemanden für einen Bad Beat beschimpfen aber gleichzeitig auch nicht ausrasten wenn man mit Glück gewinnt und seine Karte trifft, immer nett und fair bleiben, es ist irgendwie auch ein Sport, Hand geben wenn ein Spieler busted, eigene Bad Beats nicht eingestehen sondern eher mit dem Satz „ich Wirklichkeit hatte ich schon viel Glück“ à la Doyle Brunson abwehren. Einfach fair sein, auch mal eine Runde ausgeben ohne dabei arrogant sein oder eine Gegenleistung erwarten. Dazu gehört auch, die anderen spüren zu lassen das sie als Strassenkehrer, Maurer oder was auch immer auch etwas wert ist, und Poker nicht nur Halli-Galli ist, sondern auch seine Schattenseiten hat.
Wenn man Punkt 2 trotz harter Downswings etc. beherrscht zeigt man meines Erachtens wahre Grösse.
3. Lernen von den Besten
Nur wer von den besten lernt kann selbst der Beste werden, also Harrington, Sklansky, Brunson, Ed Miller das ist die richtige Literatur, und keine Pokervideos von NL50 Coachs welche selbst erst ein Jahr spielen :-)
4. Andere belügen ist schlimm, sich selbst belügen ist schlimmer
Übernehme die Verantwortung für dein eigenes Leben, für alle Gewinne und für alle Verluste, biege Storys nicht so hin dass du immer den Bad Beat bekommen hast. Stehe dazu dass du deine Asse nicht protected hast, stehe zu Fehlern. Niemand ist fehlerfrei, heul nicht rum wenn du den anderen die Chance gibst den Flush zu ziehen und diese jenen dann bekommen. Belüg nicht die anderen, belüge nicht dich selbst, mach es nächstes Mal besser :-)
Florian – Disziplin und die richtigen Limits
Florian ist schon seit vielen Jahren aktiv in der Pokerwelt dabei. Und dies nicht nur als Spieler, sondern auch als Betreiber des Blogs NextLevelPoker (zusammen mit dem bekannten Pokerbuch-Autor Jan Meinert) sowie als Co-Autor und –Betreiber der Pokerseite PokerFieber.
1. Disziplin statt Ego
Das wichtigste ist meiner Meinung nach Disziplin. Das hört sich banal an und liegt eigentlich auf der Hand, aber das Ganze hat so viele Facetten, die man nur selten berücksichtigt. Was einer der häufigsten Gründe zum Scheitern eines Pokerspielers ist, ist die Tatsache, dass nur wenige die Disziplin haben an den richtigen Tischen zu spielen. Beim Pokern geht es nicht ums Ego, darum sich mit den besten zu messen und diese zu schlagen. Es geht einfach nur um den Profit. Und auch wenn es manchmal langweilig ist Fixed Limit Hold’em mit den größten Fischen spielen zu müssen, so liegt dort meist das große Geld.
2. Spiel auf Limits, die Du Dir auch leisten kannst
Genauso wichtig ist es entsprechend niedrige Limits zu spielen, die man sich wirklich leisten kann. Und dabei ist ganz wichtig das Geld ernst zu nehmen. Es geht nicht darum auf einem 0,05/0,1 Tisch nur 3 Euro zu verlieren. Klar, das Geld kann man meist mit 10 Minuten Arbeit wieder zurückholen. Sondern es geht darum wie profitabel man gemessen am Limit ist.
3. Vermeide Downswings
Und was viele nicht verstehen: Die Varianz auf den niedrigeren Limits ist viel kleiner. Selbst wenn man ein Limit höher spielen könnte, sollte man es nicht immer tun denn ein Downswing nach einem Limitaufstieg kann sehr schmerzhaft werden und einen weit zurück werfen. Man muss sich nur einmal die Gesichter bzw. Avatare ansehen, die bei Full Tilt mal auf den höchsten Tischen gespielt haben. Nur ein Bruchteil davon hat dort auch etwas verloren.
Schoschovic – Selbstkritik üben
Schoschovic ist einer der absoluten deutschsprachigen Top-Blogger überhaupt. Er betreibt seinen Blog bereits seit September 2007 als aktiver Blogger und ist seit über 3 Jahren aktiv Poker. Aktuell spielt er No Limit Shorthanded bis NL 600.
Seinen Blog, den er seit kurzem im Zweierpack mit Luke betreibt, findest Du hier: Schoschovic vs. Luke.
Selbstkritisches Denken
Als wichtigsten Punkt würde ich das selbstkritische Denken sehen. Derjenige, der die Schuld nicht immer bei irgendetwas anderem sucht sondern bei sich selbst und ehrgeizig genug ist sich ständig zu verbessern, wird es beim Poker weiter bringen als andere.
Weiter erachte ich die folgenden Punkte als sehr wichtig, die ich in meinem Post „Worauf es beim Poker wirklich ankommt“ im Detail ausgeführt habe. Diese sind:
Suche den Fehler bei Dir selbst: Wenn man über längere Zeit Geld beim Pokern verliert, dann sind wohl nicht die Bad Beats der Gegner oder einfach „die Varianz“ schuld, sondern man selbst und das eigene Spiel weist noch deutliche Fehler auf.
Konzentrier Dich auf eine Variante: Wähle eine Pokervariante aus, die Dir zusagt, und bleib dabei. Es bringt nichts, von No Limit zu Shorthanded und anschliessend zu Sit and Go’s zu wechseln, weil es dort „angeblich am meisten Fische gibt“. Gewinnen werden die, die sich auf eine Variante konzentrieren und bei einer Variante bleiben.
Das Denken kann Dir niemand abnehmen: Poker-Literatur und Videos sind gut und recht, aber es bringt nichts, Konzepte von anderen 1:1 zu kopieren. Passe sie der aktuellen Situation am Tisch, bei der auch Dein Tableimage ein wichtiger Faktor ist, an.
Bleib realistisch: Im Poker macht man nicht nur Gewinne, sondern auch Verluste. Wichtig ist zu verstehen, warum man Gewinne erzielt und seine Spielweise dann beizubehalten, auch wenn es dann mal weniger gut läuft.
Zusammenfassung: Demut, Lernwille, Objektivität
Ich war tief beeindruckt von den Antworten der drei Poker Profis. Und ich bin froh, dass ich ihnen die Fragen offen gestellt habe und keine Beispiele genannt hatte. Sonst wären vielleicht ganz andere Tipps im Sinne von „Tracking-Software installieren“ oder „Multitabling lernen“ gekommen.
Alle drei Blogger haben in ihren Tipps drei Punkte gemeinsam: Demut, Lernwille und Objektivität. Wer diese drei Elemente im Griff hat, verbessert seine Chancen deutlich, langfristig profitabel Poker zu spielen.
Ursprünglich wollte ich auch noch drei Tipps hinzufügen, mit denen Du ein besserer Pokerspieler werden kannst. Aber die Aussagen der drei Profis sind kaum zu toppen. Ich möchte deswegen nur einen Punkt noch erwähnen, der teilweise oben schon abgedeckt ist: „Spiel Dein A-Game oder spiel nicht.“ Mit A-Game ist das bestmögliche, fehlerfreie Spiel gemeint, das Du spielen kannst. Das Gegenteil des A-Games spielt man, wenn man auf Tilt ist. Es hat bei mir lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass dies nicht binär ist, sondern dass es noch eine grosse Grauzone dazwischen gibt. Denk also nicht: Ich habe noch nie meine Maus zertrümmert oder den Harrington zerrissen, also war ich noch nie auf Tilt und habe deswegen immer mein A-Game gespielt. Die Grauzone fängt bereits an, wenn Du Dich nach zwei Bier nach dem Motto „noch schnell eine Runde zocken“ vor den PC setzt. Oder wenn Du denkst: „Aaargh, Regular XY hat schon wieder den Flip gegen mich gewonnen, warte, jetzt zahle ich es Dir heim!“. Der erste wichtige Schritt ist zu erkennen, dass Du nicht mehr den A-Game spielst. Der zweite wichtige Schritt ist, entweder sofort zu Deinem Top-Spiel zu wechseln oder – und das ist wohl für die meisten die einfachere Lösung – eine Pokerpause einzulegen.
Du hast auch einen Tipp, wie andere Leser hier ihr Pokerspiel verbessern können? Dann schreib ihn doch jetzt gleich als Kommentar nieder!