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Suchmaschinenoptimierung – von den Profis lernen (not!)
Beim Eintragen meiner Webseite in ein kostenloses Verzeichnis bin ich doch gestern auf eine Google Adwords Werbung gestossen. „Top Positionen bei Google erreichen!“ stand da. Neugierig habe ich darauf geklickt und bin auf diese Seite hier gestossen:
Da wird doch tatsächlich von „Motivation und Kompetenz für professionelle Lösungen“ gesprochen. Aha, dachte ich mir, eine professioneller Suchmaschinenoptimierer, der seine Dienste für Geld anbietet. Als Hintergrund für Leser, die selbst keinen Poker-Blog oder eine Webseite betreiben: Suchmaschinenoptimierung (SEM) resp. Search Engine Optimisation (SEO) sind Massnahmen mit dem Ziel, für bestimmte Suchbegriffe (Keywords) bei den Suchmaschinen auf der Resultate-Seite (SERP, Search Engine Results Page) weit oben zu landen.
Auch wenn die Seite schön aussieht – Kompetenz strahlt sie nur auf den ersten Blick aus. Jeder, der sich auch nur 10 Minuten mit SEO befasst hat, weiss, wie wichtig es ist, dass die Keywords sowohl im Seiten-Titel wie auch im URL vorkommen. Wenn also die Firma Comsolit selbst etwas Ahnung von SEO hätte, dann würde sich Ihre Webseite so präsentieren:
- Comsolit.ch/top-position-bei-google.html statt comsolit.ch/index.php?id=137 (mit kann nun mal weder ein Mensch noch eine Suchmaschine etwas anfangen)
- „Top Positionen bei Google – COMSOLIT GmbH“ statt „SFI Landing – COMSOLIT GmbH“ als Seitentitel verwenden (was könnte wohl SFI Landing bedeuten?)
In dem Sinne – wenn Firmen Geld mit Suchmaschinenoptimierung verdienen, die selbst wenig Ahnung davon haben, dann hat man als kleiner Blogger noch lange eine Chance, mit einigen wenigen Massnahmen und ohne Einsatz von Geld bei Google weit oben gelistet zu werden.
Die Geschichte der Hommingberger Gepardenforelle
Wer etwas Amüsantes zum Thema Suchmaschinenoptimierung lesen will, dem empfehle ich den Eintrag bei Wikipedia zur Hommingberger Gepardenforelle. Das deutsche Computermagazin c’t schrieb im 2005 einen Wettbewerb aus, bei dem es darum ging, für diesen frei erfundenen Begriff bei den grossen Suchmaschinen möglichst weit oben zu ranken.
Eine Auswertung dieses Versuchs mit Empfehlungen, wie man bei der mittlerweile offline gegangenen Suchmaschine Seekport.de möglichst weit oben landen kann, ist hier zu finden. Die Tipps sind zwar auf Seekport zugeschnitten, aber im Endeffekt nutzen die Suchmaschinen alle ähnliche Algorithmen, sodass man auch etwas lernt, wenn man bei Google weit oben ranken will (und Google ist DIE dominante Suchmaschine im deutschsprachigen Raum).
Marktanteile Browser in Deutschland: Firefox neu vor Internet Explorer
Firefox 3 setzt seinen Siegeszug fort und hat erstmals den kombinierten Marktanteil von allen Microsoft Inetnet Exlporer-Versionen überholt. Gemäss der Studie von Fittkau & Maass Consulting mit Daten von über 100’000 deutschsprachigen Internet-Nutzern beträgt der Marktanteil von Firefox 3 44.2%:
Schaut man sich den Verlauf der Marktanteile seit Verbreitung des Internets an, dann sieht man den Niedergang von Netscape, den Aufstieg und Fall des IE und den Aufstieg des Firefox:
Gedanken zum Fall des Netscape Navigators
Der Niedergang des ersten massentauglichen Browsers wurde durch Microsoft ausgelöst, als diese den Internet Explorer ins Betriebssystem Windows einbauten. Man muss bedenken, dass vor 12-13 Jahren erst sehr wenige Leute überhaupt einen PC besassen, geschweige denn über einen Internetzugang verfügten. Microsoft hatte mit dem IE ein leichtes Spiel, da sich der PC-Markt damals erst zu einem Massenmarkt entwickelte – die absoluten Nutzerzahlen des Navigators waren auf seinem Höchststand für heutige Verhältnisse vernachlässigbar.
Browser der Besucher dieses Poker Blogs
Und wie sieht es auf www.derpokerprofi.com aus? Ich habe Google Analytics installiert und kann deswegen auswerten, mit welchen Browsern die Leser diesen Blog ansurfen. Während insgesamt Firefox erst knapp vor dem IE liegt, sind die Leser dieses Blogs der Allgemeinheit voraus: 48% surfen mit dem Firefox. Das sind über 10 Prozent-Punkte und über ein Viertel mehr als mit dem IE:
Ich erkläre mir diesen Vorsprung damit, dass Online Pokerspieler (und Blog-Leser) technologie-affiner als der Durchschnits-Surfer sind!
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Eintrag in Blog-Verzeichnisse
Es gibt mittlerweile Dutzende Blog-Verzeichnisse. Einige haben sich auf Themen spezialisiert (z.B. auf Poker-Blogs ;-), andere auf Sprachen (z.B. deutsche Blogs) und andere haben sich noch nicht spezialisiert (weil sie sonst nicht genügend Einträge hätten).
Bekanntheit seines Blogs steigern
Ich habe beinahe den halben Samstag heute damit verbracht, diesen Blog bei solchen Blog-Verzeichnissen einzutragen. Wer bis ganz unten auf die Seite scrollt sieht, dass das eine ganze Menge ist. Dazu kommen noch die Verzeichnisse, die keinen Backlink in Form eines der kleinen grafischen Icons verlangen oder gar kein Icon einfügen.
Grosse Hoffnungen auf viel mehr Traffic mache ich mir nicht. Andere Blogs, die ich in solchen Verzeichnissen gesehen habe, hatten teilweise nur zwei direkte Klicks im ganzen Jahr 2009 erhalten. Seinen Link irgendwo eintragen hilft dem eigenen Blog aber immer doppelt:
Direkt: Vielleicht findet ja jemand den Blog-Eintrag im Verzeichnis und klickt darauf.
Indirekt: Einige Verzeichnisse verlinken ohne das Attribut rel=“nofollow“ auf die eigene Seite. Dadurch steigt in den Augen der Suchmaschinen (vor allem von Google, siehe Artikel unten) die Popularität der eigenen Seite: Man landet in den Suchergebnissen weiter oben. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass man Besucher via Suchmaschinen erhält.
Also ich beobachte das mal und geb dann Bericht, ob diese Einträge in Blog-Verzeichnissen etwas gebracht haben und welches meine „besten“ Verzeichnisse sind.
NB: Diese Verzeichnisse arbeiten natürlich nicht gemeinnützig: Durch die vielen Backlinks steigt ihre eigene Popularität bei den Suchmaschinen ebenfalls. Dadurch erhalten sie mehr Klicks und können z.B. mehr Geld mit Werbung verdienen.
Suchmaschinen-Optimierung: An Google führt kein Weg vorbei
Einige der vielen Leser hier (*räusper*) haben auch eine eigene Webseite oder einen eigenen Blog. Und man möchte ja, dass diese Webseite oder der Blog dann auch von anderen Leuten gefunden und die Beiträge gelesen werden.
Bei mir ist es so, dass der grösste Anteil des Traffics via Suchanfragen kommt. Ich hatte mich eine zeitlang gewundert, warum diese Suchanfragen eigentlich alle via Google kommen. Ein Blick auf die aktuellen Marktantweile, wie sie bei webhits.de publiziert werden, macht klar, warum:
Google ist die absoult dominierende Suchmaschine in Deutschland. Goolge wird 9 mal häufiger genutzt als alle anderen Suchmaschinen zusammengenommen und wird über 30 mal häufiger genutzt als seine direkten Verfolger bing (Microsoft) und Yahoo. Die Dominanz von Google in den USA ist zwar auch stark, aber längst nicht so massiv wie bei uns.
Optimierung auf Google da keine Alternative
Für den Blogger und Webmaster im deutschsprachigen Raum bedeutet dies, dass er seine Seite primär für Google optimieren muss. Zwar verwenden die Suchmaschinen ähnliche Algorithmen und ähnliche Kriterien, aber es lohnt sich nicht, sich überhaupt Gedanken darüber zu mache, wie man seine Seiten für Bing oder Yahoo optimieren soll.
Wer sich für das Thema interessiert, kann mal nach „SEO Search Engine Optimisation“ suchen – bei Goolge natürlich ;-)
„The Long Tail“ und das 80-20 Pareto-Prinzip
Liebe Leser
Heute kommt ein Beitrag mit einer spannenden Analyse. Sicher kennt jeder das 80-20 Prinzip von Pareto, nach dem 80% des Ertrags mit 20% des Aufwands entstehen, während die übrigen 20% des Ertrags 80% des Aufwands verursachen. Beispiele gibt es viele
- 20% der Bankkunden besitzen 80% des Vermögens
- Die Wohnung ist in 20 Minuten zu 80% sauber, um sie ganz sauber zu kriegen muss man weitere 80 Minuten investieren
- 20% der Produkte generieren 80% des Umsatzes
- 20% der Buchtitel generieren 80% des Umsatzes… -> eben nicht; zumindest nicht Online bei Amazon!
Vor zwei Jahren der Chefredakteur des US-Magazins „Wired“, Chris Anderson, eine Buch mit dem Titel Chris Anderson: „The Long Tail – Der lange Schwanz: Nischenprodukte statt Massenmarkt“ geschrieben. Darin hat er die Verkäufe von Amazon analysiert und festgestellt, dass es sehr sehr viele Bücher gibt, die zwar nur in kleinen Stückzahlen verkauft werden, aber in der Summe deutliche mehr als 20% des Umsatzes bei Amazon ausmachen.
Ich habe denselben Effekt bei der Analyse der Keywords (der Suchbegriffe, die über Google eingegeben werden und zu Besuchern auf meiner Seite führen) für meine Poker-Strategieseite SnGPokerStrategie.com gemacht. 20% der Keywords generieren nicht 80%, sondern nur 50% der Besucher. Die andere Hälfte der Besucher kommt durch die übrigen 80% der Keywords auf meine Strategieseite. Und so sieht der Long Tail aus:
Dieser Effekt eröffnet einem als „kleinen Webmaster“ unglaubliche Chancen: Man hat die Möglichkeit, mit guter Arbeit einen fairen Anteil vom Kuchen abzukriegen, selbst wenn man gegen grosse, etablierte Firmen mit 100 und mehr Mitarbeitenden im Wettbewerb steht.
Hier noch der Vergleich der kumulierten Abfragen, wie sie nach Pareto’s 80-20 Prinzip aussehen sollten und wie sie sich aufgrund des Long Tail Effekts tatsächlich ergeben haben. Ich würde deswegen das Pareto-Prinzip in 20-50-80 Prinzip umbenennen für Suchbegriffe: 20% der Keywords generieren nur 50% des Traffics; die anderen 50% der Besucher kommen von 80% der Suchbegriffe.
Spannende Sache, oder?
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